#1

Tag 10 - so langsam sehe ich Land

in Austausch-Ecke 10.11.2020 19:24
von Sturmruhe • Federlibelle | 1.042 Beiträge | 4607 Punkte

Nachdem ich mir am Wochenende eine Auszeit genommen habe und gestern noch ganz schnell die prokrastinierten Aufträge abgearbeitet habe, bevor die Deadlines abgelaufen waren, geht es mir heute wieder gut. Es sind neben den Ratgebern für Hundespiele und der Aromatherapie nur noch ein paar Kurzaufträge in der Pipeline, die gut nebenherlaufen können. Ach nein, es ist ja wieder ein neuer Auftrag hinzugekommen: Sushi-Herstellung für Anfänger, 4.000 Worte, da geht es zum einen um die perfekten Zutaten, was, wie, woher, aber auch darum, wie man die verschiedenen Sushi macht. Das habe ich neulich vor Abgabe eines Probetextes schon mal ausgiebig recherchiert. Lässt sich gut einschieben. Das bedeutet, dass ich mich ab morgen ziemlich stressfrei den beiden Ratgeberprojekten widmen kann, die Ende November fertig sein sollten und das stimmt sehr schön mit dem NaNo überein. So langsam löst sich der Stress auf und es kehrt wieder Ruhe ein. 1.200 Worte habe ich heute geschafft.

Heute Nachmittag war ich gegenüber am Strand. Ich brauchte die Energie von Sonne, Meer und Wind und wollte mir am Reggae Beach eine kühle Baby-Kokonuss bestellen. @Bree, du kennst das Restaurant, wir haben damals dort gefrühstückt. Ich wohne seit zwei Jahren schräg gegenüber.Aber nichts da. Keine Kokosnuss. Kein Shake. Kein gar nichts, außer Singha Bier, Wasser und ein paar Softdrinks. Es gibt dank Corona keine Touristen mehr, also auch keine Einnahmen und von daher eben auch keine verderblichen oder teuren Vorräte. Es ist traurig. Sie können es sich einfach nicht mehr leisten, Dinge zu kaufen, die sie vielleicht, vielleicht aber auch nicht loswerden können. Also habe ich zwangsläufig ein Bier bestellt. Mein erstes seit drei Monaten. Was für ein merkwürdiges Gefühl, der einzige Gast weit und breit zu sein, am ganzen langen Strand von Bang Por! Das Meer war wie immer im November total wild, anders als sonst das ganze Jahr über. Die Wellen zischten über den Strand und nur ein bisschen mehr, dann würde es die untere Tischreihe erreichen, die auf einer Erhöhung steht.

Jetzt liege ich im Bett, den Laptop auf den angezogenen Knien, Kater Mickey rechts an meinen Oberschenkel gekuschelt, wie fast jede Nacht. Es ist kurz nach eins. Gleich wird geschlafen. Aber ich wollte vorher noch rasch berichten ...

Heute Nachmittag am Reggae Beach:








Liebe Grüße
Marion


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#2

RE: Tag 10 - so langsam sehe ich Land

in Austausch-Ecke 10.11.2020 20:53
von Bree • Federlibelle | 4.337 Beiträge | 17414 Punkte

Liebe @Sturmruhe

Corona hat wirklich alles verändert, sogar das Strandleben auf deiner Insel. Es ist eine verrückte Zeit!

Schön, dass du wieder im Schreibfluss bist. Auch ich war heute fleißig, habe knapp über 2.000 Worte geschafft. Nachdem ich vom Wartberg Verlag diesen neuen Auftrag bekommen (aber noch nicht verbindlich angenommen) habe, ist mein Ehrgeiz, den Krimi voranzubringen, noch größer geworden.

Die Lektorin hat mir heute wieder geschrieben. Sie schickt mir zwei vergleichbare Bücher zu, damit ich einen Eindruck von dem gewinnen kann, was sie von mir erwartet. Und die Deadline wurde von April auf Juli verschoben. Das ist schonmal was.

Ja, ich schätze, ich werde das wohl machen. Diese Bücher sind hier oben sehr beliebt und sorgen für eine größere Reichweite. Und das wiederum ist gut für meine anderen Bücher ...

Über Langeweile werde ich mich also nicht beschweren können in den nächsten Monaten. Wir zwei sind schon fleißige Bienchen, was?

LG
Bree


Der Kriminalschriftsteller ist eine Spinne, die die Fliege bereits hat, bevor sie das Netz um sie herum webt.
(Sir Arthur Conan Doyle)

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#3

RE: Tag 10 - so langsam sehe ich Land

in Austausch-Ecke 10.11.2020 21:40
von Jana88 • Federlibelle | 564 Beiträge | 1302 Punkte

Tag 10 ist rum ... ich habe die 25000 geknackt... ein gutes Gefühl :-)
Ich hatte frei und habe einfach mehr geschrieben als den Verpflichtungen nachzugehen.

Und ein Wunder geschieht gerade, ich finde meine Geschichte immernoch gut, auch wenn ich jetzt schon weiß, dass ich gaaaanz viel üerarbeiten muss. Alle Szenen müssen noch einmal mit dem dementsprechenden Gefühl überarbeitet werden und darauf freue ich mich schon jetzt.


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Am Ende wird alles gut. Wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende *Oscar Wilde
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#4

RE: Tag 10 - so langsam sehe ich Land

in Austausch-Ecke 11.11.2020 15:18
von Sturmruhe • Federlibelle | 1.042 Beiträge | 4607 Punkte

Oh ja, liebe @Bree ...

Zitat
Wir zwei sind schon fleißige Bienchen, was?


... das sind wir!

Ich freue mich so für dich, du hast offenbar deine Nische gefunden. Aber von nichts kommt nichts! Du hast dir deinen Erfolg redlich verdient mit all den vielen Geschichten, die du immer wieder zu Wettbewerben eingereicht hast. Du hast dir die Finger wundgeschrieben und dein Ziel verfolgt und nun darfst du die Lorbeeren kassieren. Wie sagte das A-Team immer? "Es ist schön, wenn ein Plan funktioniert!" Das kann ich von meinen Plänen auch sagen. Einfach dranbleiben, weitermachen, auch wenn es mal nicht so läuft. Schon ein paar Tage später kann alles anders sein.

In diesem Sinne: Weiter so!

Liebe Grüße
Marion


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#5

RE: Tag 10 - so langsam sehe ich Land

in Austausch-Ecke 11.11.2020 15:40
von Sturmruhe • Federlibelle | 1.042 Beiträge | 4607 Punkte

Zitat
Tag 10 ist rum ... ich habe die 25000 geknackt... ein gutes Gefühl :-)


Herzlichen Glückwunsch, liebe @Jana88 !

Das ist ja toll!

Bei mir wird es wohl noch etwas dauern, meine Statistik steht bei 14.600 Worten. Es kommt aber nachher noch etwas dazu. Ich war bisher beim diesjährigen NaNo extrem lahmarschig ... sorry, aber genau das ist das Wort, das gerade total gut auf mich passt. Ich bin aber auf dem Weg raus aus der Prokrastinierungs-Phase. Eigentlich ist es eher eine Art Rebellion. Manchmal braucht man einfach den Beweis, dass man auch mal alle Fünfe gerade sein lassen darf und dass wir selbst bestimmen, wie viel Druck von außen wir erlauben. Einfach mal "Nein" sagen. Es hat gut getan, zu entdecken, dass meine "Verweigerung" und das "Nein-Sagen" tatsächlich zur Akzeptanz meiner Bedingungen geführt haben. Beide Kunden waren sogar dankbar für meine Hinweise (Ich habe mein Rebellentum natürlich gut ummantelt). Öfter mal "Nein" sagen ist eine gute Übung für das Selbstwertgefühl.

Als Nächstes werde ich mein Wort-Honorar wieder ein wenig höher festlegen. Ich mache das immer schleichend, sodass immer nur die neuen Kunden die höheren Honorare zahlen. Die Stammkunden behalten das Honorar, zu dem wir unsere gemeinsame Arbeit begonnen haben. Sozusagen als Sonderbonus. So gibt es keine lästigen Diskussionen.

Ich wünsche dir weiter gutes Gelingen und toll, dass dir dein Text auch nach 25.000 Worten noch gefällt. Dann hast du etwas sehr richtig gemacht!

Liebe Grüße
Marion


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#6

RE: Tag 10 - so langsam sehe ich Land

in Austausch-Ecke 11.11.2020 16:51
von -jek • Federlibelle | 711 Beiträge | 2145 Punkte

Als Neuzugang bin ich noch immer überrascht, wie ausgedehnt die Autorenwiese ist. Wien, ein Strand in Thailand ...
Spannend!


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#7

RE: Tag 10 - so langsam sehe ich Land

in Austausch-Ecke 11.11.2020 18:50
von Bree • Federlibelle | 4.337 Beiträge | 17414 Punkte

@-jek

Zitat von -jek im Beitrag #6
Als Neuzugang bin ich noch immer überrascht, wie ausgedehnt die Autorenwiese ist. Wien, ein Strand in Thailand ...
Spannend!

Nicht zu vergessen unser Bienenzüchter aus Smaland in Schweden! Und @Kenyan Mama weilt derzeit auf dem schwarzen Kontinent, schafft es aber nur hin und wieder auf die Wiese.
Wir sind sozusagen international.

LG
Bree


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#8

RE: Tag 10 - so langsam sehe ich Land

in Austausch-Ecke 12.11.2020 03:41
von Sturmruhe • Federlibelle | 1.042 Beiträge | 4607 Punkte

Hallo @-jek , ich glaube, dich habe ich noch gar nicht bei uns auf der Wiese begrüßt! Das will ich natürlich ganz schnell nachholen:

Herzlich willkommen!

Ich glaube, ich hatte mal kurz bei den Neuankömmlingen vorbeigeschaut und meine, bei dir etwas über den Norden gelesen zu haben, falls meine Erinnerung mich nicht täuscht - auch dass du schon so einiges schreiberisch auf die Beine gestellt hast! Meinen Glückwunsch dafür. Ein Nordlicht war ich auch mal, ich bin mit 19 Jahren aus meiner Geburtsstadt Celle nach Hamburg umgezogen und habe dort die meiste Zeit meines Lebens verbracht - wenn ich nicht gerade irgendwo in England, Schottland, Asien und Australien herumgekurvt bin. Und mit ein paar längeren Zwischenstopps in Berlin und Brandenburg, der Liebe wegen. Mit der Liebe hat es dann doch nicht so geklappt, wie ich mir das gewünscht hätte. Am Ende hat es mich nach Thailand verschlagen.

Nach einem Jahr in Bangkok lebe ich nun bereits seit 2014 auf der wunderschönen Insel Koh Samui, die sich gerade wieder so weit zurückentwickelt, wie ich sie vor dem großen Touristenansturm um 1984 herum kennenlernen durfte. Ursprünglich, mit vielen einsamen Stränden und liebenswerten Menschen. Allerdings leiden diese Menschen jetzt nicht wenig, denn Koh Samui hatte sich damals, als die Insel von Neckermann, TUI & Co. entdeckt wurde, von ihren normalen Einnahmequellen verabschiedet und sich fast komplett vom Tourismus abhängig gemacht. Das rächt sich jetzt total, denn Thailands Grenzen sind nach wie vor geschlossen und sollen es bis auf Weiteres auch bleiben. Wir sind nämlich, wie es aussieht, coronafrei. Bis auf einheimische Rückkehrer aus dem Westen, die hier ankommen und positiv getestet werden. Sie kommen sofort in Quarantäne oder Behandlung und dürfen erst unters Volk, wenn ein negativer Test vorliegt. Ansonsten dürfen in nächster Zukunft wohl nur ausgesuchte, mehrfach getestete Langzeitgäste aus dem Westen einreisen und nach erfolgreich absolvierter Quarantäne hier Urlaub machen. Ein Tropfen auf den heißen Stein! Wir Westler auf Samui genießen natürlich die touristenfreie Zeit mit Stränden, die nur uns gehören, aber wir verstehen auch, dass die Thais das etwas anders sehen. Sie müssen alle essen, Strom und ihre Miete zahlen. Luft, Liebe und die schöne Natur allein helfen da nicht ...

Aber ich komme ins Schwadronieren, deshalb mache ich jetzt lieber das, was ich eigentlich gerade geplant hatte: abwaschen! Dir wünsche ich eine schöne Zeit auf unserer Autorenwiese, hab Spaß, schau dich um, bring dich ein, wo und wie du magst. Wir freuen uns, dass du da bist!

Liebe Grüße
Marion


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#9

RE: Tag 10 - so langsam sehe ich Land

in Austausch-Ecke 12.11.2020 15:34
von -jek • Federlibelle | 711 Beiträge | 2145 Punkte

Hallo Sturmruhe, danke für die freundliche Begrüßung. Ich habe jetzt erst einmal auf der Karte nachgesehen, wo Samui liegt. Dass scheint nicht weit entfernt zu sein von der Festlandsecke, in der eine Serie von Cotterill-Krimis spielt. Da magst du mir als Landeskennerin vielleicht verraten, was du von der Realitätsnähe dieser Bücher hältst.


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#10

RE: Tag 10 - so langsam sehe ich Land

in Austausch-Ecke 12.11.2020 16:34
von Sturmruhe • Federlibelle | 1.042 Beiträge | 4607 Punkte

Hallo @-jek ,

Zitat
Das scheint nicht weit entfernt zu sein von der Festlandsecke, in der eine Serie von Cotterill-Krimis spielt.

Uppps ... die Krimis kenne ich gar nicht! Danke für den Hinweis, ich schau gleich mal bei Kindle ... manche Thailand-Krimis sind einfach grottenschlecht und ich habe irgendwann aufgehört, welche zu lesen. Viele bestehen aus den typischen Zutaten: Rotlicht, junge Thaifrauen, natürlich Prostituierte, ein westlicher Detektiv, der auf dem Zahnfleisch eiert und säuft, Brutalität und korrupte Polizisten. Das gefällt vor allem den dickbäuchigen Steintisch-Farangs im Unterhemd mit ihren Tatoos auf der Glatze in Pattaya, da muss man nicht viel denken und kann seine Fantasie in die "richtige" Richtung laufen lassen. Wobei, momentan gibt es gar nicht mehr so viele davon, nicht wenige mussten ausreisen, weil sie kein Visum mehr bekommen haben und/oder sie das Rentnervisum nicht finanzieren konnten. Das ist an sich nicht soooo teuer, aber du musst auf deinem Thai-Konto 800.000 Baht nachweisen, die bereits drei Monate vor Visum-Antrag gebucht sein und danach weitere drei Monate auf dem Konto verbleiben müssen. Oder deine Jahresrente zusammen mit dem, was auf dem Konto liegt, muss 800.000 Baht (etwa 22.000 Euro) ergeben. Plus eine Corona-abdeckende Krankenversicherung, die mindestens 100.000 Dollar abdeckt und es müssen vorgegebene Versicherer sein - für Rentner extrem teuer! Da mussten viele passen.

Ich schau mal, was es an Cotterill-Titeln gibt... vielleicht eine coole Strandlektüre?

Liebe Grüße
Marion


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#11

RE: Tag 10 - so langsam sehe ich Land

in Austausch-Ecke 12.11.2020 17:37
von Sturmruhe • Federlibelle | 1.042 Beiträge | 4607 Punkte

@-jek

Ich habe einen Cotterill-Krimi als Hörbuch auf YouTube entdeckt ("Der Tote trägt Hut") und bin ganz begeistert! Klingt vom ersten Satz an authentisch und hat diesen typischen englischen Humor zwischen den Zeilen. Danke!!!

LG Marion


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#12

RE: Tag 10 - so langsam sehe ich Land

in Austausch-Ecke 13.11.2020 01:26
von Doro • Federlibelle | 2.350 Beiträge | 9189 Punkte

Hallo Ihr fleißgen Wiesenbewohner,

ich überarbeite fleißig weiter. Zwar nicht so viel, wie ich mir das gedacht hatte, aber immerhin jeden Tag. Steter Tropfen ...

LG
Doro


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#13

RE: Tag 10 - so langsam sehe ich Land

in Austausch-Ecke 13.11.2020 01:47
von Sturmruhe • Federlibelle | 1.042 Beiträge | 4607 Punkte

Super, liebe @Doro , so soll es sein. Es geht ja nicht um "viel schreiben", sondern um "täglich schreiben" - und für mich muss da auch eine gewisse Qualität involviert sein. Einfach nur 50.000 Worte raushauen lässt sich schaffen, aber etwas schreiben, das später einen Nutzen hat, ob als Ganzes für ein neues Buch oder in Szenen für Geschichten oder einen guten Artikel, ist mir dabei egal. Für mich muss ein zeitlicher Aufwand, den ich betreibe, vor allem auch praktisch nutzbar sein, sonst empfinde ich das als Zeitverschwendung. So sind wir Steinböcke wohl.

Wenn ich beispielsweise an einem Kurs oder Training teilnehme, will ich das Neue daraus später in mein Leben oder meine Arbeit integrieren können. Einfach nur lernen, um zu lernen, hat mich schon immer gelangweilt. Alles, was ich jemals in beruflicher oder lerntechnischer Hinsicht gemacht habe, war immer auch ein Schritt hin zu neuen Möglichkeiten, die sich daraus ergeben könnten, ähnlich wie eine gut ausgestattete Werkzeugbox. All den Wahlmöglichkeiten, die sich aus diesen Erfahrungen ergaben, verdanke ich, dass ich jetzt hier sein kann, wo ich immer sein wollte - und vieles, das ich irgendwann einmal gemacht oder gelernt habe, kann ich heute 1 zu 1 in Honorare umsetzen oder anderweitig nützlich einbringen.

Ich wünsche dir weiter viel Erfolg!

Liebe Grüße
Marion


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#14

RE: Tag 10 - so langsam sehe ich Land

in Austausch-Ecke 13.11.2020 07:19
von Doro • Federlibelle | 2.350 Beiträge | 9189 Punkte

Zitat von Sturmruhe im Beitrag #13
Einfach nur lernen, um zu lernen, hat mich schon immer gelangweilt.
@Sturmruhe , da bin ich anders. Manches möchte ich einfach lernen, weil es mir in dem Moment Spaß macht oder ich es interessant finde, nicht weil ich glaube, dass ich es mal brauchen kann.
Und manchmal weiß man gar nicht, ob das einem mal weiterhelfen wird oder nicht.Meine Zeichenkurse sind just for fun. Ich werde damit nie Geld verdienen. Genauso meine Gesangsstunden. Als ich die damals angefangen habe, wollte ich mir einfach nur einen lang gehegten Wunsch erfüllen. (Ich wollte schon immer Gesangsunterricht nehmen, aber irgendwas hatte immer dagegen gesprochen. Zu wenig Geld, zu wenig Zeit ...) Schöner Nebeneffekt war oder ist das Solosingen. Ohne Gesangslehrerin hätte ich mich das wahrscheinlich nicht getraut, aber sie hat gesagt, du kannst es, trau dich und ergreife die Gelegenheit beim Schopf, wenn sie sich mal bietet. Damals wurden sämtliche Soli im Chor von einem unserer Tenöre gesungen. Als er dann mal nicht war, hab ich mich getraut. War ein langer Weg, oft ziemlich mühsam, weil ich von den einigen im Chor ziemlich Gegenwind bekam. (Vor allem von der Frau des Tenors und noch einigen anderen aus dem Sopran.) Aber letztendlich hat es sich gelohnt. Allerdings ist das was, da muss man immer dran bleiben. Beim ersten Lockdown durfte die Gesangslehrerin keinen Unterricht geben. Danach hatte ich das Gefühl, wieder bei Null anfangen zu müssen.

Bei den Schreibkursen war das anders. Die habe ich gemacht, da hatte ich schon ein Buch veröffentlicht und hatte so ein konkretes Ziel vor Augen.

Andererseits ist es schön, dass wir so verschieden sind. Wäre sonst ziemlich langweilig. LG
Doro


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#15

RE: Tag 10 - so langsam sehe ich Land

in Austausch-Ecke 13.11.2020 07:42
von Sturmruhe • Federlibelle | 1.042 Beiträge | 4607 Punkte

Stimmt, @Doro ,

es wäre wirklich langweilig, wenn wir alle gleich ticken würden.

Vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt. Ich habe auch schon Dinge gelernt, weil ich Spaß daran hatte und nicht, weil ich im Hinterkopf Verkaufszahlen sah. Thaimassage habe ich während meiner diversen Aufenthalte in Thailand gelernt, einfach weil ich Lust hatte, mich später mit HP-Kollegen austauschen wollte. Englisch habe ich in Australien studiert, weil ich einen Nachweis für den Lebenslauf mitbringen wollte, dass ich nicht nur zum Vergnügen so lange herumgereist bin, und weil ich Englisch liebe und viele Freunde in englischsprachigen Ländern habe. Makrobiotisches Kochen ging einher mit meinem Wunsch, mein Paniksyndrom durch Ernährungsumstellung loszuwerden. Hat geklappt. Aber all das hat mich interessiert.

Die drei Jahre Training bei der Schule des Schreibens habe ich absolviert, weil ich gerne schreibe und es besser lernen wollte, ohne die Vorstellung, was das irgendwann mal an Honoraren einbringen könnte. Ich wollte einfach lernen, wie ich einen Text richtig aufbaue, was beim Kurzgeschichten- und beim Romanschreiben wichtig ist, wie man Sachtexte und Zeitungsartikel aufbaut. Das hat mich einfach interessiert. So wie dich das Singen. Und bei dir hat das Singen dann ja auch zu einem Zweck geführt, du kannst Soli singen und der Lohn ist Anerkennung statt Honorare.

Dass ich am Ende mit all diesen Dingen auf die eine oder andere Art sofort oder auch erst später Geld verdienen konnte und verdient habe, war ein großer Glücksfall. Ich hatte damals meinen Job verloren und musste irgendwie eine Selbständigkeit aufbauen, denn mit 55 war die Chance sehr gering, noch einen gutbezahlten Job zu finden. Es ergab eins das andere und heute profitiere ich von allem. Ich habe Englischunterricht für Erwachsene gegeben, als Simultandolmetscherin in der Schweiz gearbeitet, Thaimassage in England unterrichtet, Kochkurse gegeben und schließlich angefangen, mich fürs Schreiben bezahlen zu lassen. Das war aber alles nicht geplant, es hat sich ergeben.

Ich meinte eher, dass ich nie Kurse besuchen würde, um etwas zu lernen, das ich lernen sollte aber nicht unbedingt muss, Dinge, die mich nicht interessieren, vergesse ich sowieso sofort wieder, von daher sehe ich sie als Zeitverschwendung an. Wie die Bedienung des Excel Programms. Da habe ich einen Kurs mitmachen müssen damals bei Airbus. Das Training war noch keine Woche vorbei und ich hatte alles wieder vergessen, weil ich es als Repairmanager überhaupt nicht brauchte. Da waren eher mein Englisch und das fragmentarische Thai und Mandarin von meinen Reisen und Sprachkursen wichtig, zwecks persönlicherem Kundenkontakt. Jetzt, wo ich mir aus privaten Gründen eine Kurve bauen wollte, habe ich es mir dann mithilfe von Google und YouTube selber beigebracht, weil ich es lernen musste. Ohne habe ich die Kurve nicht hingekriegt. PowerPoint musste ich ebenfalls lernen, aber das werde ich in meinem jetzigen Leben niemals brauchen und ich habe auch keine Ahnung mehr, wie es geht. Will es auch nicht wissen, es sei denn ich brauche es. Dann werde ich es mit Sicherheit auch lernen. Und für den neuen Ratgeber muss ich lernen, wie Hunde ticken, wie man mit ihnen spielt und für mindestens 150 Spiele sorgen, die in dem Buch beschrieben werden müssen. Das hat mich nie interessiert. Aber nun muss ich es lernen, und das bringt gutes Honorar. Ein Unterschied zum lernen wollen, weil es einen interessiert. Aber auch keine Zeitverschwendung, denn es geht einfach nur ums Geldverdienen.

Liebe Grüße
Marion


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