#16

RE: Tag 10 - so langsam sehe ich Land

in Austausch-Ecke 13.11.2020 12:57
von Bree • Federlibelle | 4.337 Beiträge | 17414 Punkte

Hi @Doro und @Sturmruhe

interessant, euer Austausch übers Lernen.
Ich finde, man lernt einfach mehr, wenn es einen interessiert. Ansonsten ist es so, wie bei dir und Excel, Marion. Zum einen Ohr rein, zum anderen raus.
Als ich noch jung war, lernte ich, weil ich es musste. Für Prüfungen etc. Das meiste ist längst wieder verschwunden. Dann las ich "Die Säulen der Erde" und war auf einmal fasziniert von der englischen Geschichte, hab mich durch viele Bücher (Sach- und Belletristik) gelesen und lernte so praktisch "nebenbei" - einfach, weil ich die Thematik spannend finde.
Und dann infizierte ich mich mit dem Schreibvirus und WOLLTE auf einmal lernen. Tipps und Hinweise, Tricks und Ratschläge habe ich inhaliert wie ein Schnüffler seine Klebstoffdämpfe. Das war kein Krampf wie früher, im Gegenteil. Es war plötzlich leicht, zu lernen und das Gelernte umzusetzen. Spätestens als ich das realisierte wusste ich, dass ich meine Berufung gefunden habe. Das war ein schönes Gefühl.

Heute lerne ich, was immer ich interessant finde oder was ich für Recherche brauche. Außerdem liebe ich Quizshows, weil man auch dort immer wieder etwas Neues und Interessantes erfährt.
Wenn ich dagegen Leute sehe, die Bücher nur zum Abstauben in die Hand nehmen, aber keine Folge von "Der Bachelor" verpassen, bin ich dankbar, dass ich noch neugierig auf die Welt und ihre Geheimnisse bin. Ich schaue lieber Dokumentationen oder Historisches - na ja, oder eben Quizsendungen.

Es würde mich glücklich machen, wenn sich irgendwann vielleicht herausstellt, dass man dadurch, dass man sein Gehirn regelmäßig trainiert, Krankheiten wie Alzheimer oder Demenz entgegenwirken könnte. Ist das Hirn nicht auch eine Art Muskel, der erschlafft, wenn er nicht gefordert wird? Könnte doch sein.

LG
Bree


Der Kriminalschriftsteller ist eine Spinne, die die Fliege bereits hat, bevor sie das Netz um sie herum webt.
(Sir Arthur Conan Doyle)

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Alles über meine Bücher & mich findet ihr auf meiner Website: www.brittabendixen.de
Einen eigenen Youtube-Kanal habe ich auch. Dort lese ich einige meine Geschichten.
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#17

RE: Tag 10 - so langsam sehe ich Land

in Austausch-Ecke 13.11.2020 13:29
von Sturmruhe • Federlibelle | 1.042 Beiträge | 4607 Punkte

@Bree

Zitat
Es würde mich glücklich machen, wenn sich irgendwann vielleicht herausstellt, dass man dadurch, dass man sein Gehirn regelmäßig trainiert, Krankheiten wie Alzheimer oder Demenz entgegenwirken könnte. Ist das Hirn nicht auch eine Art Muskel, der erschlafft, wenn er nicht gefordert wird? Könnte doch sein.



Ich bin davon überzeugt, dass es eine wichtige Rolle für die Fitness im Oberstübchen spielt, ob und wie viel wir unseren grauen Zellen trainieren, sei es durch Lernen, Quizz-Shows, Spielen, Singen, Schreiben, Malen, die Auseinandersetzung mit Neuem wie einer neuen Sprache, was auch immer.

Mir ging es mit den alternativen Heilmethoden wie dir mit der englischen Geschichte. Ich lernte in Thailand vor langer Zeit die verschiedensten Kräuterheilmittel und Massagen kennen, das führte zu dem Interesse an gesunder Ernährung und in die japanische Richtung, Shiatsu-Heilmassage folgt - schließlich wechselte ich meinen Beruf und wurde Heilpraktikerin mit eigener Praxis. So ist das manchmal im Leben.

Was die Gehirn-Fitness betrifft, habe ich hier einen guten Vergleich. Es gibt eine ganze Menge Rentner, die teilweise jünger sind als ich, die aber gut und gerne zehn und mehr Jahre älter sein könnten, vom Auftreten und vom Aussehen her. Viele haben keinerlei Interessen neben der extrem schwierigen Problemlösung, woher sie deutsche Produkte für ihre deutschen Kochaktivitäten bekommen, weil sie sich mit den hier heimischen Lebensmitteln nicht anfreunden wollen, oder weil sie finden, dass deutsche Produkte grundsätzlich besser sind. Sie hocken vor der Glotze mit ihrem Netflix Abo (habe zwar auch eins, das billigste, nutze es aber immer seltener), sie schlürfen dabei ihr deutsches Bier, lesen nicht, haben keine Hobbys ... und wenn ich mal in ihre Gespräche an den Steintischen hineinlausche, höre ich Gemecker, Gejammer, selten etwas Positives. Und der Grundtenor klingt nach Verblöden. Manche von ihnen könnten durchaus schon dement sein, haben aber auf jeden Fall einen sehr engen Horizont und verstehen die Welt nicht mehr.

Mit denen komme ich keine fünf Minuten klar, sie würden mich lynchen, wenn ich wirklich sagen würde, was ich zu bestimmten Themen denke. Mache ich lieber nicht. Obwohl, manchmal mache ich es doch, wenn ich mal Spaß haben will. Aber dann sehe ich auch schnell zu, dass ich Land gewinne.

Es gibt natürlich auch andere, aber die kannst du an einer Hand abzählen. Das sind dann Leute, die verschiedenen Interessen nachgehen, die offen sind für unterschiedliche Sichtweisen, sie nehmen Herausforderungen an, lösen ihre Probleme selber anstatt herumzuheulen und zu meckern, reisen im Land herum, kommen gut mit der anderen Kultur zurecht, haben wie ich Spaß daran, traditionell deutsche Gerichte mit thailändischen Gemüsen und anderen Zutaten auszuprobieren, statt für viel Geld westliche Zutaten einfliegen zu lassen und es gibt bei diesem Typ interessanterweise keinerlei Anzeichen für die Verblödung, die bei den anderen so sehr auffällt.

Von daher könnte ich mir gut vorstellen, dass du recht haben könntest und es nicht nur ein frommer Wunsch ist.

Ich werde jedenfalls auch weiterhin lernen, wozu ich Lust habe, und das ignorieren, wofür ich mich nicht interessiere. Auch das ist ein Zeichen dafür, dass im Oberstübchen noch genügend Licht ist, wenn man seine Wahlmöglichkeiten abwägt und sich für das entscheidet, was man will und für nützlich erachtet und für anderes eben nicht. Man kann sich mit zu viel Wissen auch selber blockieren.

Liebe Grüße
Marion


„Wir sind das, was wir wiederholt tun. Vorzüglichkeit ist daher keine Handlung, sondern eine Gewohnheit.“
Aristoteles

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#18

RE: Tag 10 - so langsam sehe ich Land

in Austausch-Ecke 13.11.2020 14:00
von Doro • Federlibelle | 2.350 Beiträge | 9189 Punkte

@Bree , @Sturmruhe ,

ich habe mal einen Bericht gelesen, da ging es um Creuzfeld Jakob. In einem Kloster hatten sich die Nonnen bereit erklärt, ihre Gehirne für entsprechende Forschungen zur Verfügung zu stellen. Nach ihrem Tod meine ich.

Darunter war eine, die bis ins hohe Alter, sprich bis zu ihrem Tod, geistig topfit war, obwohl ihr Gehirn innen total zerfressen war und sie eigentlich unter Demenz (das ist ja die Folge von Creuzfeld Jakob) hätte leiden müssen. Tat sie aber nicht.

In einem anderen Artikel in irgendeiner Gesundheitszeitung stand auch, dass man sich geistig fit halten soll. Egal, ob mit Rätseln, Tanzen, Sprachen oder neues Instrument lernen. Ist alles geeignet, um vorzubeugen.

Schreiben gehört bestimmt auch dazu.

LG
Doro


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