#1

Schreibwettbewerb Nr. 2 - Mia ist schuld

in Archiv 18.01.2021 17:04
von Bree • Federlibelle | 4.337 Beiträge | 17414 Punkte

Mia ist schuld

Es war ein eiskalter Julimorgen und die Spree gefror an den Ufern.
Während Elias von seiner Drohne aus auf Berlin hinabschaute, auf die Ruine des alten Reichstagsgebäudes, die leeren Straßen, gesäumt von gläsernen Wolkenkratzern, freute er sich über seinen freien Tag und auf seine Urgroßmutter Mia. Sie war 122 und er liebte ihre Geschichten von einst.
Er hatte das Seniorenzentrum bei Potsdam fast erreicht, als sein Smart einen Anruf von Quinn meldete.
„Annehmen“, sagte Elias.
Auf dem Monitor vor ihm erschien Quinns hübsches Gesicht, das ungewohnt sorgenvoll dreinschaute.
„Hi“, sagte Elias. „Ich bin gleich bei Mia. Was gibt’s?“
„Du musst sofort umdrehen. Ehrlich, gewöhn dir an, die Nachrichten abzurufen. Ein Virus tobt durch Berlin, vielleicht auch schon woanders. In der letzten Stunde hatten sie in der Charité fünfzehn Patienten mit identischen Symptomen. Hohes Fieber, Gliederschmerzen, Husten. Einer blutete zudem aus den Ohren. Er ist wenig später verstorben. Blutproben sind bereits per Expressdrohne hierher unterwegs.“
Scheiße!
„Ich komme“, sagte Elias knapp. Er musste Mia anrufen und ihr Treffen verschieben.
„Beeil dich.“ Der Monitor wurde schwarz.
Elias seufzte und drückte eine Taste. „Zurück zum RKI.“

„Scheint eine neue Covid-Mutation zu sein“, meinte Dr. Jules Kühn nach einem Blick durchs Mikroskop.
Elias trat näher, während er einen Arm in seinen Kittel schob. „Corona-Virus-Disease? Der letzte Ausbruch ist hundert Jahren her.“
„Ich weiß“, entgegnete Jules. „Die Pandemie war Thema meiner Doktorarbeit. Darum bin ich sicher, dass wir es mit einer Mutation von Covid-19 zu tun haben.“
Natürlich wusste Elias aus dem Studium über Covid-19 Bescheid. Die Pandemie hatte seinerzeit fast ein Drittel der Menschheit getötet, so viele wie zuvor nur die Pest. Es hatte fünf Jahre gedauert, bis wieder halbwegs Normalität eingekehrt war. Nur die USA galten noch heute als Krisengebiet, das sich seither nicht erholt hatte. Der zugleich geführte blutige Bürgerkrieg hatte die einst so stolze Nation tief gespalten und ganze Landstriche entvölkert. Wer noch dort lebte, vegetierte im Elend.
„Zeigen Sie mal“, bat Elias seinen Kollegen. Der drückte einen Knopf, und an der Wand erschien eine vergrößerte Aufnahme des neuen Virus. Nachdenklich betrachtete Elias die Abbildung. Es stimmte, diese Virusform wies Ähnlichkeit mit dem Virus von damals auf. Sie erinnerte ihn zudem an etwas. Aber an was?
Ein Videoanruf der Regierung ging ein. Alle Kliniken würden mit Infizierten geflutet, berichtete der Bundesgesundheitsminister. Der Krankheitsverlauf sei dramatisch. Man rechne mit vielen Toten. Drei gäbe es bereits. „Die Sache eilt“, schloss der Minister. „Sonst sehen wir einer Katastrophe entgegen, die schlimmer wird als die von 2020.“
Elias, Quinn und Jules versprachen, zu tun, was in ihrer Macht stand.
„Wurde je ein Heilmittel gegen Covid-19 entwickelt?“, fragte Elias an Jules gewandt.
Der schüttelte den Kopf. „Nur ein Impfstoff, der allerdings Langzeitfolgen in Form von Lähmungserscheinungen aufwies. Ich habe dennoch danach schicken lassen.“
Sie arbeiteten während der nächsten Stunden hochkonzentriert und meist schweigend.
Es ging bereits auf Mitternacht zu, als Quinn sich den Kittel auszog. „Ich weiß nicht, ob es euch auch so geht, aber ich bin todmüde und fliege deshalb nach Hause. Gute Nacht.“
Jules und Elias tauschten einen Blick.
„Wir bleiben noch“, sagte Elias zu Quinn und gab ihr einen Kuss. „Schlaf gut.“
„Wann heiratet ihr endlich?“, fragte Jules, als sie fort war.
Elias zuckte mit den Achseln. Er hatte es nicht eilig.

Als er gegen zwei Uhr nachts heimkam, schaltete er als Erstes die Nachrichten ein. Auf jedem Kanal wurde über das Virus berichtet, das wie ein Flächenbrand wütete. „Die Pandemie von 2020 wirkt dagegen wie ein kleiner Schnupfen“, sagte eine Sprecherin, ehe sie einen heftigen Hustenanfall bekam und Sekunden später Werbung eingeblendet wurde.
Elias schaltete aus. Seine Augen brannten und er war völlig erschöpft. Im dunklen Schlafzimmer fiel er voll bekleidet neben Quinn ins Bett und schlief sofort ein.
Die heulende Sirene einer Notarzt-Drohne weckte ihn. Blinzelnd sah er zur Uhr. Kurz nach sechs. Schläfrig dreht er sich zu Quinn, legte einen Arm um ihren Leib. „Morgen“, murmelte er. Sie antwortete nicht. Und ihr Atem klang seltsam rasselnd.
Im Nu war Elias hellwach und setzte sich auf. Quinns Augen waren geschlossen, feuchte Haarsträhnen hingen ihr in die Stirn. Sie glühte.
Elias kühlte mit den Händen ihre Wangen. Überlegte. Die Kliniken waren hoffnungslos überlastet. Quinn brauchte aber sofort Hilfe, sonst …
Er verbot sich, den Satz zu Ende zu denken. „Dings!“, brüllte er.
Der Hausroboter, dem Quinn diesen dämlichen Namen gegeben hatte, kam artig angerollt.
„Video Mia“, rief Elias.
Auf Dings‘ Monitorgesicht erschien das von Elias‘ Urgroßmutter.
„Quinn hat sich das Virus eingefangen“, sagte er mit erstickter Stimme. „Kannst du kommen?“
„Ich nehme eine Taxidrohne“, sagte sie sofort. „Bis gleich.“

Mia Josten war die erste Ärztin der Familie. Inzwischen ging sie leicht gebeugt und ihre Hände waren mit Altersflecken übersät, doch davon abgesehen war sie dank moderner Medizin ungewöhnlich fit.
„Dass ich das nochmal erleben muss, hätte ich nicht gedacht“, sagte sie, als sie eine halbe Stunde später an Quinns Bett trat. „Schlimm war das damals. Die Welt war im maskierten Ausnahmezustand.“
„Ich weiß. Du hast mir vor ein paar Jahren sehr lebhaft davon erzählt.“
Sie legte eine Hand auf Quinns heiße Stirn und stellte mit der anderen ihren Arztkoffer aufs Bett. „Geh an die Arbeit, Junge“, sagte sie. „Im Labor bist du nützlicher. Ich mach das schon.“
Dankbar drückte er ihr einen Kuss auf die Wange und flog ins RKI.
Die Sorge um Quinn fraß ihn regelrecht auf. Wenn jemand anrief, zuckte er zusammen, weil er fürchtete, es wäre Mia mit schlechten Nachrichten.
„Wir kommen nicht voran“, fluchte Jules. „Wenn das so weitergeht …“ Er brach ab. „Ich hole uns Kaffee und ein paar Sandwiches.“
Als Elias allein war, dachte er an den Tag vor einigen Jahren, als Mia ihm von der Pandemie 2020 erzählt hatte. In der folgenden Nacht hatte er davon geträumt und war schweißgebadet aufgewacht.
Er runzelte die Stirn und betrachtete das neue Virus. Irgendwas war damit.
Und plötzlich fiel es ihm ein. Wie hatte er das nur vergessen können!
Er eilte zum Kühlarchiv und kam kurz darauf schwer atmend ins Labor. „Hier“, keuchte er und reichte dem kauenden Jules ein Reagenzglas.
„Wasch isch dasch?“
„Ein Serum. Teste es.“
Jules wirkte irritiert, doch er fragte nicht weiter. Elias suchte im Computer nach der Formel. Es wäre ein Wunder, wenn das Serum wirkte, aber falls doch ...
„Woher hast du das Mittel?“, fragte Jules tonlos.
Elias‘ Herz hämmerte. „Es schlägt an?“
„Verflucht, ja! Wie konntest du –“
Elias riss ein Blatt Papier aus dem Drucker. „Hier ist die Formel. Lass so viel davon herstellen wie möglich!“ Er schnappte sich das Serum. „Ich muss zu Quinn.“

Er saß neben ihr im Bett und hielt ihre Hand. Gemeinsam verfolgten sie die Nachrichten, während Mia sich im Nebenzimmer ausruhte.
„Durch die schnelle Herstellung des Gegenmittels wurde das Schlimmste verhindert. Dr. Elias Josten wurde im Eilverfahren für den Nobelpreis für Medizin nominiert und …“
„Wie hast du das gemacht?“, fragte Quinn verblüfft.
„Mia ist schuld“, sagte Elias. „Ihre Geschichte über die Pandemie hat mich damals bis in den Schlaf verfolgt. Im Traum erschienen mir ein Virus und die Formel für ein Gegenmittel. Noch in jener Nacht bin ich ins Labor und habe es hergestellt. Ich hatte das Gefühl, ich müsste es tun.“
„Das war auch gut so.“
„Allerdings. Jetzt gerade habe ich wieder so ein Gefühl.“ Er schaltete den Fernseher aus und nahm ihre Hände in seine. „Quinn, mein Liebling, willst du mich heiraten?“
Sie lächelte sanft. „Natürlich will ich das. Du hast mir und vielen anderen das Leben gerettet.“
„Ist das der einzige Grund?“
Sie schüttelte den Kopf. „Ich liebe dich. Und außerdem … bin ich dann die Frau eines Nobelpreisträgers.“
Lachend schloss er sie in die Arme.


Der Kriminalschriftsteller ist eine Spinne, die die Fliege bereits hat, bevor sie das Netz um sie herum webt.
(Sir Arthur Conan Doyle)

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#2

RE: Schreibwettbewerb Nr. 2 - Mia ist schuld

in Archiv 21.01.2021 19:39
von Anka • Federlibelle | 756 Beiträge | 3343 Punkte

Liebe @Bree, da ist dir doch tatsächlich gelungen, ein topaktuelles Thema 100 Jahre in die Zukunft zu katapultieren. Meinen Respekt dafür. Und die Familie Josten (Drosten) steht im Mittelpunkt. Darüber musste ich schmunzeln. Besonders mag ich Mia mit ihren 122 Jahren. Ich habe deine Geschichte mit gemischten Gefühlen gelesen. Wie gesagt, ich habe geschmunzelt, es war spannend - wo Quinn erkrankt - und schön (schnief-die-schneuz) am Ende mit dem Antrag.

Sätze wie:

Zitat von Bree im Beitrag #1
Die Pandemie hatte seinerzeit fast ein Drittel der Menschheit getötet, so viele wie zuvor nur die Pest. Es hatte fünf Jahre gedauert, bis wieder halbwegs Normalität eingekehrt war.
oder

Zitat von Bree im Beitrag #1
„Nur ein Impfstoff, der allerdings Langzeitfolgen in Form von Lähmungserscheinungen aufwies.
haben allerdings Beklemmungen bei mir ausgelöst. Denn leider glaube ich auch, dass Corvid 19 nicht die letzte und auch nicht die gefährlichste Pandemie ist, mit der wir es zu tun haben werden.
Sehr 'fantastisch' fand ich, dass Elias die Formel für das Gegenmittel sozusagen im Traum erschienen ist und er im Eilverfahren für den Nobelpreis nominiert wurde.
Aber wer weiß schon, was in 100 Jahren alles möglich ist
Eine sehr spannende, bedrückende, futuristische, aktuelle und vor allem menschliche Geschichte, die ich sehr gern gelesen habe.

LG von Anka


Geschichten schreiben ist wie zaubern!
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#3

RE: Schreibwettbewerb Nr. 2 - Mia ist schuld

in Archiv 22.01.2021 09:40
von Bree • Federlibelle | 4.337 Beiträge | 17414 Punkte

Liebe Anka @writeandride

herzlichen Dank für dein Feedback! Da es bereits Tage her ist, dass ich die Geschichte gepostet habe, und so gar keine Rückmeldung kam, hatte ich bereits befürchtet, totalen Bockmist produziert zu haben.
Nun bin ich beruhigt.

In der Ursprungsversion kam Mia noch viel mehr zum Einsatz und überhaupt war alles ausführlicher. Es hat richtig lange gedauert, bis ich alles so hatte, dass das Wichtige drin ist und ich nicht den Zeichenrahmen sprenge. Darum auch die schnelle Heilung und die flotte Nominierung ...

Es macht mich wirklich happy, dass der Text so viele verschiedene Emotionen bei dir wachrufen konnte. Eine solche oder zumindest ähnliche Reaktion hab ich erhofft! Schön, dass es geklappt hat.

LG
Bree


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#4

RE: Schreibwettbewerb Nr. 2 - Mia ist schuld

in Archiv 22.01.2021 16:29
von Gini • Federlibelle | 1.797 Beiträge | 3677 Punkte

@Bree
Oh krass ich hab Gänsehaut während des lesen gehabt. Mia mit ihren 122 Jahren ist direkt ein Hoffnungsschimmer,
dass man mit 122 Jahren noch aktiv sein kann. Wenn auch gebeugt.
Du hast das Thema Covid sehr angstvoll, für mich, rübergebracht. Aber dadurch kann man sehen, wie dicht ich bei
deiner Geschichte war. Die Drohnen, das RKI und die Familie Josten haben alle einen kleinen Bezug zu heute.
Auch heute gibt es ja schon Drohnen. Zwar kann man nicht selber damit fliegen, aber immerhin.
Den Roboter find ich klasse. Erinnert etwas an Alexa. Die macht ja auch schon einiges für uns. Habt ihr auch eine?

Zitat von Bree im Beitrag #1
Nur ein Impfstoff, der allerdings Langzeitfolgen in Form von Lähmungserscheinungen aufwies.

Das hat mich erschreckt. Ich hoffe das passiert nicht wirklich. Trotzdem lass ich mich impfen.


Gedanken sind nicht stets parat,/ Man schreibt auch, wenn man keine hat.

Wilhelm Busch (1832-1908)
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#5

RE: Schreibwettbewerb Nr. 2 - Mia ist schuld

in Archiv 23.01.2021 12:30
von Sturmruhe • Federlibelle | 1.042 Beiträge | 4607 Punkte

Ach je, @Bree , eine Geschichte zu Corona ... das ist DAS eine Thema, von dem ich mich in meinem unterhaltenden Lesestoff momentan gerne fernhalte, mir reicht schon, dass es in der Presse und allen Foren kein anderes Thema mehr zu geben scheint, seit Trump weg ist vom Fenster. Der Grund, warum ich mich fernhalte, ist die Tatsache, dass ich hier auf einer Covid-19-freien Insel und in einer Provinz lebe, die ebenfalls keine Corona-Fälle aufzuweisen hat, sodass wir hier irgendwie weit weg sind von all dem, was den Rest der Welt so sehr - und auch zu Recht so sehr - bewegt. Es fühlt sich für mich unwirklich an, so als hätte man unseren Teil der Welt auf den Mond geschossen. Wir haben zwar alle unsere Maske unterm Kinn hängen und setzen sie auf, wenn wir die Bank oder den Supermarkt betreten, aber es ist niemand da, der uns oder den wir anstecken könnten. Es kann auch gut sein, dass unsere Insel wieder abgeschottet wird, wie schon einmal, um den Zustand aufrechtzuerhalten. Dann kommen nur noch Lieferanten und Leute mit Sondergenehmigung auf die Fähren und die müssen vorher einen negativen Test vorweisen.


Das vorausgesagt hat mich deine Geschichte gezwungen, etwas näher - und näher als mir lieb war - an das Thema Covid-19 heranzugehen, mir wieder einmal vorzustellen, was wäre, wenn diese neue Mutation hier Einzug halten würde, was wäre, wenn der neue Impfstoff bei ihr nicht mehr wirkte, was wäre, wenn es mich am Ende doch erwischte? Ein ekeliges Gefühl, das sofort eine dicke Mauer zwischen mir und der Vorstellung des Virus aufgebaut hat, damit ich das mulmige Gefühl nicht mehr spüren muss.

Dass Quinn oder Elias erkranken würde, war klar und ich nahm an, dass die Großmutter Mia mit 122 irgendwie beteiligt ist, weil sie zu Zeiten des ersten Pandemieausbruchs schon auf der Welt war. Nur hatte ich gedacht, sie würde das Virus irgendwie in sich tragen und vielleicht auch für einen Impfstoff gut sein, also einen, der aus ihrem Blutserum hergestellt werden könnte. Aber die Sache mit dem Traum und dem bereits vorhandenen Impfstoff kam überraschend. Der Heiratsantrag dann wieder nicht, der war schon gut vorbereitet durch die Bemerkung zuvor im Labor.

Der Bezug von Josten zu Drosten hatte sich mir nicht erschlossen, da kommt wieder meine Distanz - rein räumlich und zu den Medien - zum Tragen. Ich habe von dem guten Mann so gut wie nichts gelesen und gehört. Auch nicht über den öffentlichen Hickhack zwischen den deutschen Experten, den sogenannten und den echten. Oder über den Wendler. Oder die QAnons. All das ist so weit weg ... ich fühle die Distanz regelrecht körperlich ...



Also, du siehst, du hast mit deiner Geschichte bei mir Verwirrung gestiftet, und das ist doch eigentlich ein gutes Omen. Egal, was für Emotionen sie produziert, solange sie irgendwelche verursacht. Auf jeden Fall ist sie rund, sie liest sich spannend, wenn man sich nicht gegen den Inhalt an sich sperrt, und ist wieder ein echter "Bree". Meinen Glückwunsch!

Nun muss ich wohl doch auch ran und mir etwas ausdenken. Meine drei Zeit-drückenden Artikel für heute habe ich erledigt und abgegeben, ich könnte zumindest mal über einen Plot nachdenken.



Aber ich merke schon, dass ich hier irgendwie im Wolkenkuckucksheim gelandet bin, denn die Pandemie berührt uns hier auf Koh Samui momentan so viel weniger als den Rest der Welt ... merkwürdig ... ich war wohl zur rechten Zeit am rechten Ort - ein Geschenk der Götter, würde ich sagen, und ich bin dankbar dafür.

Liebe Grüße und viel Erfolg mit deiner Geschichte
Marion


„Wir sind das, was wir wiederholt tun. Vorzüglichkeit ist daher keine Handlung, sondern eine Gewohnheit.“
Aristoteles

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#6

RE: Schreibwettbewerb Nr. 2 - Mia ist schuld

in Archiv 23.01.2021 13:52
von Bree • Federlibelle | 4.337 Beiträge | 17414 Punkte

Liebe @Gini und liebe @Sturmruhe

ich danke euch fürs Lesen und euer Feedback. Tut mir irgendwie leid, dass es eine Corona-Story war. Ursprünglich sollte sie mit den USA zu tun haben (als ich sie schrieb, ging es dort ja gerade sehr turbulent zu), doch dann kam es anders ...

Zitat von Sturmruhe im Beitrag #5
ich war wohl zur rechten Zeit am rechten Ort - ein Geschenk der Götter, würde ich sagen, und ich bin dankbar dafür.

Ja, so kann man das durchaus sehen. Du hast definitiv alles richtig gemacht und kannst jetzt das Leben sehr viel mehr genießen als wir "Seuchenopfer" auf der anderen Seite des Globusses (ist das korrektes Deutsch ...? Falls nicht: (...) des Erdballs ). Ich freue mich jedenfalls für dich!

Zitat von Gini im Beitrag #4
Oh krass ich hab Gänsehaut während des lesen gehabt.

Das freut mich natürlich sehr, danke Gini! Emotionen, egal welche, möchte man ja gern hervorrufen, darum freut es mich immer total, wenn es mir gelingt.
Zitat von Gini im Beitrag #4
Den Roboter find ich klasse. Erinnert etwas an Alexa. Die macht ja auch schon einiges für uns. Habt ihr auch eine?

Nee, haben wir nicht, und zwar ganz bewusst. Mir ist es unheimlich, dass diese Dinger alles hören und speichern können. Das Leben funktioniert auch ganz gut ohne derartige Spielereien, finde ich.

Zitat von Sturmruhe im Beitrag #5
ich nahm an, dass die Großmutter Mia mit 122 irgendwie beteiligt ist, weil sie zu Zeiten des ersten Pandemieausbruchs schon auf der Welt war. Nur hatte ich gedacht, sie würde das Virus irgendwie in sich tragen und vielleicht auch für einen Impfstoff gut sein, also einen, der aus ihrem Blutserum hergestellt werden könnte. Aber die Sache mit dem Traum und dem bereits vorhandenen Impfstoff kam überraschend. Der Heiratsantrag dann wieder nicht, der war schon gut vorbereitet durch die Bemerkung zuvor im Labor.

Die Idee, dass Mia von damals noch das Virus in sich trägt, ist gar nicht schlecht, doch ich fürchte, dass dafür zu viele Zeichen draufgegangen wären. Schon so musste ich entsetzlich viel wegkürzen.
Die Hochzeitsbemerkung war - wie du richtig erkannt hast - natürlich eine Vorbereitung auf den Schluss. Du weißt schon, Personenentwicklung und so. Elias sollte durch Quinns Erkrankung klar werden, was er für sie empfindet, bzw. dass es eine schreckliche Vorstellung wäre, sie zu verlieren.
Zitat von Sturmruhe im Beitrag #5
Auf jeden Fall ist sie rund, sie liest sich spannend, wenn man sich nicht gegen den Inhalt an sich sperrt, und ist wieder ein echter "Bree". Meinen Glückwunsch!

Danke schön! Das freut mich!
Zitat von Sturmruhe im Beitrag #5
Nun muss ich wohl doch auch ran und mir etwas ausdenken. .

Du musst natürlich nicht. Aber ich würde mich persönlich sehr freuen, wenn von dir ein Beitrag käme. Macht doch vielleicht auch mal wieder Spaß, so ein wenig zu fantasieren und nur zum Vergnügen zu schreiben, was meinst du?

LG
Bree


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#7

RE: Schreibwettbewerb Nr. 2 - Mia ist schuld

in Archiv 23.01.2021 14:52
von Sturmruhe • Federlibelle | 1.042 Beiträge | 4607 Punkte

@Bree


Zitat
Du musst natürlich nicht. Aber ich würde mich persönlich sehr freuen, wenn von dir ein Beitrag käme. Macht doch vielleicht auch mal wieder Spaß, so ein wenig zu fantasieren und nur zum Vergnügen zu schreiben, was meinst du?



Klar würde es Spaß machen, wenn mir nur etwas dazu einfallen würde ... ich habe zwar eine Idee, aber die ist ziemlich albern. Vielleicht schlafe ich nochmal drüber und nehme mir nachher vor dem Einschlafen vor, umgeben von meinen drei Kätzchen, dass sich die Story drumherum im Traum entwickelt und dann morgen hervorsprudelt. Selbsthypnose!!!

LG Marion


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#8

RE: Schreibwettbewerb Nr. 2 - Mia ist schuld

in Archiv 23.01.2021 14:57
von Bree • Federlibelle | 4.337 Beiträge | 17414 Punkte

Klingt nach einem guten Plan ...

LG
Bree


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#9

RE: Schreibwettbewerb Nr. 2 - Mia ist schuld

in Archiv 24.01.2021 11:26
von Chris2000 • Forums-Schmetterling | 59 Beiträge | 274 Punkte

Liebe Bree, ich finde du hast da alle Themen mit Bravour gelöst. Dass du noch dazu das derzeitige Covidthema benutzt und ziemlich gruselige Ausblicke bietest, macht das Ganze fast du einem Sci-Fi-Horrortrip! Alle Achtung. Das Happy End ist für mich etwas zu happy, aber das ist ja nun Geschmackssache. Tolle Geschichte!


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#10

RE: Schreibwettbewerb Nr. 2 - Mia ist schuld

in Archiv 26.01.2021 12:11
von Bree • Federlibelle | 4.337 Beiträge | 17414 Punkte

Liebe @Chris2000

herzlichen Dank für dein Feedback! Ich habe auch wirklich viele Stunden an dem Text herumgebastelt, bis er a) rund und b) auf 8000 Zeichen heruntergekürzt war. Es freut mich, dass sich die Arbeit offenbar gelohnt hat.

Zitat von Chris2000 im Beitrag #9
Das Happy End ist für mich etwas zu happy

Ja, ich weiß, da stehst du nicht so drauf. Auch mir ist es ein kleines bisschen zu happy geraten. Doch irgendwann war ich einfach froh, fertig zu sein und hab es darum so gelassen. Mir fiel auch kein anderer Schluss ein.

LG
Bree


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#11

RE: Schreibwettbewerb Nr. 2 - Mia ist schuld

in Archiv 26.01.2021 17:44
von Doro • Federlibelle | 2.350 Beiträge | 9189 Punkte

Liebe @Bree

nachdem meine Geschichte im Prinzip fertig ist, habe ich nun deine gelesen. (Mache ich aus Prinzip nicht vorher, also bevor mir was eingefallen ist.)

Als ich zu lesen begann, dachte ich "Oh nein, nicht schon wieder Covid. Ich kann's nicht mehr hören". Aber deine Geschichte war spannend und mit Happy End. Das gefällt mir, wobei ich den Heiratsantrag hier nicht gebraucht hätte. Die Erfindung des Serums und die Verleihung des Nobelpreises reichen fast aus für ein glückliches Ende.

Mir ging es auch so, dass manche Stellen ein eher ungutes Gefühl hinterlassen. Ich hoffe, nicht, dass der Impfstoff schwere Nebenwirkungen haben wird.

Bei der spanischen Grippe zwischen 1918 und 1920 starben zwischen 20 und 50 Millionen Menschen. An Covid bisher "nur" 2 Millionen. Hoffen wir, dass dein Szenario nicht Wirklichkeit wird, dass es nur eine fiktive Geschichte bleibt..


Zitat von Bree im Beitrag #1
"Ding!", brüllte er. Der Hausroboter, dem Quinn diesen dämlichen Namen gegeben hatte, kam artig angerollt.
Da musste ich schmunzeln.

LG
Doro


Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden. (Mark Twain)
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#12

RE: Schreibwettbewerb Nr. 2 - Mia ist schuld

in Archiv 27.01.2021 13:24
von Bree • Federlibelle | 4.337 Beiträge | 17414 Punkte

Liebe @Doro

danke fürs Lesen (trotz des leidigen Themas) und dein Feedback.

Zitat von Doro im Beitrag #11
wobei ich den Heiratsantrag hier nicht gebraucht hätte. Die Erfindung des Serums und die Verleihung des Nobelpreises reichen fast aus für ein glückliches Ende.

Im Prinzip hast du Recht. Ich wollte damit einfach ein klein wenig Charakterentwicklung bei Elias deutlich machen. Er sollte merken, wie viel Quinn ihm bedeutet und was er mit ihr verlieren würde. Falls ich den Text mal überarbeite, werde ich versuchen, das Ganze etwas weniger "schmalzig" werden zu lassen. Mir sind es ja auch ein paar Gramm zu viel ...

Zitat von Doro im Beitrag #11
Hoffen wir, dass dein Szenario nicht Wirklichkeit wird, dass es nur eine fiktive Geschichte bleibt..


Oh ja, das hoffe ich auch!

So, und jetzt schaue ich mir deinen Beitrag an. Danke fürs Einreichen, nun ist mein Text nicht mehr so alleine ...

LG
Bree


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#13

RE: Schreibwettbewerb Nr. 2 - Mia ist schuld

in Archiv 30.01.2021 20:42
von Jana88 • Federlibelle | 564 Beiträge | 1302 Punkte

@Bree

5 Jahre soll das jetzt so gehen? Na tolle Aussichten. Obwohl ... eins haben wir ja schon rum.
Eine sehr originelle Geschichte. Vom Stil her wieder allererste Sahne. Eine tolle Idee, dass er an das Serum dachte, von dem er geträumt hatte.

Hoffentlich kommen noch mehr Geschichten, ich bin leider ja nicht dabei...


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Am Ende wird alles gut. Wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende *Oscar Wilde
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#14

RE: Schreibwettbewerb Nr. 2 - Mia ist schuld

in Archiv 31.01.2021 16:25
von Bree • Federlibelle | 4.337 Beiträge | 17414 Punkte

Liebe @Jana88

danke fürs Lesen.

Zitat von Jana88 im Beitrag #13
5 Jahre soll das jetzt so gehen? Na tolle Aussichten.

Hoffentlich nicht! Man stelle sich das vor: Die Wirtschaft würde komplett am Boden liegen (von den paar Auserwählten abgesehen, die von Corona profitieren), die halbe Welt hätte Depressionen, unsere Haare wachsen bis zum Boden - aber der eine oder andere würde etwas Sinnvolles tun, z. B. Kochen lernen (da ja die Restaurants geschlossen haben), endlich DAS Buch schreiben, für das nie Zeit da war, sich ausführlich mit den Kindern beschäftigen, die sonst von der Schule direkt zum Ballettunterricht oder den Klavierstunden gefahren wurden, und Ebay Kleinanzeigen würde zusammenbrechen, weil alle nur noch das verkaufen wollen, was auf dem entrümpelten Dachboden gefunden wurde, aber niemand etwas kauft (weil kein Geld dafür da ist).
Horrorszenarien wie diese könnte man bestimmt endlos fortführen ...

Zitat von Jana88 im Beitrag #13
Eine sehr originelle Geschichte. Vom Stil her wieder allererste Sahne.


Herzlichen Dank! Freut mich, wenn dir die Story gefallen hat.

LG
Bree


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#15

RE: Schreibwettbewerb Nr. 2 - Mia ist schuld

in Archiv 09.02.2021 12:33
von Sinjane • Federlibelle | 492 Beiträge | 2770 Punkte

Liebe @Bree , Du entwickelst die heutige Situation ziemlich gekonnt in die Zukunft weiter. Ich habe nur nicht verstanden, warum Berlin in Ruinen liegt. Mir gefällt die ziemlich dichte Atmosphäre. Die Sache mit dem Traum ist nicht abwegig, dass einzige, was mir aus dem Chemie-Unterricht hängengeblieben ist, ist, dass der Chemiker Kekulé die Ringform von Benzol geträumt hat: Im Traum hatten sich Schlangen in den Schwanzgebissen, und als er erwachte, machte es Klick.
Das Ende war mir persönlich ein bisschen zu süßlich nach der doch sehr intensiven Krise zuvor. Aber das ist sicher Geschmackssache. Auf jeden Fall super gelöst.


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