#1

SGZ 15 - Ein Gewitter kommt selten allein

in Die Geschichten der Woche 12.10.2020 04:57
von Sturmruhe • Federlibelle | 1.042 Beiträge | 4607 Punkte

Sabine räkelte sich in ihrer Hängematte. Als sie mit ihrem Freund Marko vor nicht ganz einem Jahr das urige Häuschen am Weiher besichtigte, hatte sie sich sofort in den großen Raum unter dem Dach verliebt. Sie war begeistert. „Das wird mein Refugium, wenn wir hier einziehen!“ Und tatsächlich, sie hatten den Zuschlag erhalten und das erste, was sie am Tag ihres Einzugs auspackte, war ihre Hängematte gewesen.

Noch heute fand sie, dass es keinen besseren Platz für ihren heißgeliebten Traumgenerator gegeben hätte als zwischen den beiden massiven Eichenholzpfeilern, die mitten im Raum standen und das schräge, innen weiß gestrichene Dach stützten. Es gab keine eingezogene Decke, sodass sie im Liegen auf die schön gemaserten, schrägen Dachbalken schaute. Sie gaben dem weitläufigen Raum mit dem in die Jahre gekommenen Dielenboden ein rustikales Flair. Die einzige Beleuchtung in dem halbdunklen Raum war eine Lichterkette, die sie um einen der Pfeiler drapiert hatte.

Gähnend kuschelte sich Sabine in ihre weiche Decke ein. Seit Stunden prasselte der Regen auf das Dach und gegen das schräge Dachfenster. Die Tür zum Seitenbalkon stand einen Spalt breit offen und ließ einen frischen Strom regenfeuchter Nachtluft herein. Aus der Ferne erklang blecherner Donner. Hier und da erhellte sich der Himmelsausschnitt, den sie durch das Dachfenster sehen konnte, gefolgt von näherkommendem Grummeln.

Ihr Blick fiel auf den Mickymaus-Luftballon gleich neben der Treppe. Sie hatte ihn vor ein paar Tagen auf dem Jahrmarkt geschossen. Vorher hatte sie noch nie eine Waffe in der Hand gehabt, doch ihre Freunde überredeten sie zu einem Versuch. „Jeder kann schießen“, sagte der dicke Michi, und tatsächlich, ihr erster Schuss war ein Treffer gewesen! 99 Luftballons, sang es in ihrem Hinterkopf. Erinnerungen an die Neue Deutsche Welle. Da war sie noch jung gewesen. Ach ja.

Der Regen klatschte jetzt auf das Dachfenster, als würde ihn jemand mit riesigen Eimern auf ihr Häuschen hinuntergießen. Die Balkontür flog auf und wurde vom Wind sofort wieder zugedrückt. Sollte sie aufstehen und sie schließen? Ach abwarten, es ist gerade so warm und gemütlich. Wäre Marko noch Teil ihres Lebens, hätte sie jetzt wahrscheinlich nach ihm gerufen. Aber er war weg. Einfach weg. „Ein Leben zu zweit ist einfach nichts für mich“, sagte er zum Abschied und zog mit den beiden Taschen, die er beim Einzug dabeigehabt hatte, wieder aus. Wahrscheinlich standen sie schon Tage vorher bereit. Nicht einmal drei Monate hatte er es ausgehalten.

Vorher hatte sie nichts, aber auch wirklich gar nichts auf diesen Moment vorbereitet. Sie richteten das Haus gemeinsam ein – mit ihren Möbeln, er besaß keine. „Ich halte nichts von Besitz“, sagte er, und es war ihr egal, verliebt, wie sie war. Außerdem besaß sie einen vollständigen Hausstand. Eigentlich fand sie es sogar ganz praktisch, so würde es keinen Streit darum geben, welche Möbel wo stehen sollten. Auch beim Geld gab es keine größeren Probleme. Manchmal hatte er welches, manchmal nicht. Er war selbständig, sagte er, mit einem Online-Business. Manchmal verdiente er gut, manchmal kam weniger herein. Ihr machte das nichts aus. Sie hatte gut und unerwartet geerbt, es reichte für zwei.

Beim Einrichten des Häuschens hatten sie viel Spaß. Er war so unkompliziert in allem, was er tat. Sie liebten es, gemeinsam neue Rezepte auszuprobieren, machten morgens ein Wettschwimmen im Weiher zum Aufwachen und genossen den warmen Sommer. Dann war es plötzlich vorbei. Sie war allein. Allein und ziemlich weit weg vom Rest der Welt. So hatten sie es sich damals gewünscht und sie fand es auch jetzt noch schön, hier zu wohnen. Vor allem, seit die kleine Katzenfamilie aus dem Werkzeugschuppen bei ihr im Haus lebte.

Ein Lichtstrahl streifte die Wand gegenüber der Balkontür. Was war das? Ein Blitz? Sabine richtete sich in ihrer Hängematte auf und lauschte. Auch ihre Katze Minka, schwarz wie die Nacht, erhob sich. Ihre Ohren waren aufgerichtet, die Schwanzspitze zuckte leicht. Aber es war nichts zu hören als der Wind in den Baumkronen unten am Weiher und das unaufhörliche Prasseln des Regens. Entspannt lehnte sie sich zurück und zog die Decke bis zur Nase. Es war kühl geworden. Auch Minka streckte sich wieder auf dem Sofa aus.

Sabine war beinahe weggedöst, als sie Geräusche an der Haustür hörte. Waren das gerade Schritte? Bestimmt eine Täuschung. Es klackte und knackte. Ein metallisches Klicken, als sei etwas auf den Boden gefallen. Der Wind? Sie saß jetzt aufrecht, ein Bein hing über den Rand der Hängematte. Ihr Herz hämmerte. Von ihrem Platz aus hatte sie den steilen Treppenaufgang im Blick. Da, wieder ein Lichtstrahl, dieses Mal kam er durch die Glasscheibe der Eingangstür, da war sie sich sicher. Und es war definitiv kein Blitz!

Leise schwang sie auch das andere Bein über den Rand der Hängematte und erhob sich. Nur nicht auf die knarrende Diele treten. Sie stolperte beinahe bei dem Versuch, fing sich aber wieder. Minka war herangekommen und lauschte angespannt. Sabine zog den Stecker der Lichterkette aus der Steckdose. Es blitzte, dieses Mal schon sehr nahe. Jemand machte sich an der Haustür zu schaffen. In dem Moment, als sich die Tür mit dem obligatorischen Quietschen öffnete, erklang ein Donnergetöse, das Sabine, die Katze und ganz sicher auch den Einbrecher erstarren ließ.

Adrenalin rauschte durch Sabines Adern. Sie sah sich nach etwas um, das sie als Waffe nutzen könnte. Schade, jetzt sollte sie das Gewehr vom Jahrmarkt im Haus haben. Aber nein, sie würde sicherlich treffen und jemanden umbringen. Das würde sie nie vergessen. Lieber nicht. Ihr Blick fiel auf den Steinmörser aus Thailand mit dem dicken Tropenholzstößel. Sie hatte ihn einmal von einer Thailand-Reise mitgebracht, im Handgepäck, weil er viel zu schwer für den Koffer gewesen wäre. Jetzt stand er hier oben als exotische Dekoration. Praktisch.

Sie ergriff den Stößel und stellte sich in der Dunkelheit direkt hinter das Treppengeländer. Neben ihr schwebte der Mickymaus Ballon. Sie grinste. Wer auch immer sich da herumschlich, würde sein blaues Wunder erleben.


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Hier war die Stunde vorbei - den Rest habe ich anschließend hinzugefügt.

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Schritte kamen näher. Das Gewitter war jetzt direkt über dem Weiher angekommen. Unaufhörlich blitzte und donnerte es. Die Treppe knarrte in der Dunkelheit. Sie kannte das Geräusch jeder Stufe. Der Eindringling kam näher, war schon fast oben angekommen. Nur noch das Quietschen der vorletzten Stufe abwarten … da, eine schwere Hand auf dem Geländer … Sabine hatte das Gefühl, als bliebe ihr Herz stehen. In Ihrem Kopf dröhnte es. Was, wenn sie ihn nicht traf?

Plötzlich kam ihr eine Idee. Sie zog eine Haarklammer aus ihrer Frisur und stieß sie in den Luftballon. Gleichzeitig holte sie aus und schwang den Holzstößel mit aller Macht in Richtung Treppenaufgang. Ein Knall, ein hohles Ploppen, ein Schrei. Der nächste Blitz beleuchtete die Szenerie. Unten vor der Treppe landete gerade eine dunkelgekleidete Gestalt mit Tarnmaske. Stöhnend blieb sie liegen.

Vorsichtig, den schweren Holzstößel fest umklammert, stieg Sabine die Treppe hinunter. Der Einbrecher rührte sich nicht. Sie wagte sich von hinten an ihn heran und zog ihm die Maske vom Kopf. Ein unerhörter Donnerschlag ließ das Häuschen erzittern.

Sabine erstarrte. Marko! Nicht zu fassen! Ihr Exfreund!

Und er lebte noch. Nach dem ersten Schock lief sie in die Küche und holte die Rolle mit dem Klebeband. Damit sicherte sie die Hand- und Fußgelenke.

Sie zog ihr Handy aus der Hosentasche. Zum Affen hast du mich gemacht, dachte sie, aber zur Mörderin machst du mich nicht. Sie wählte den Polizei-Notruf und wartete, während sich das Gewitter langsam verzog. Durch die offene Haustür wehte ein frischer Duft herein. Rein und klar. Sabine sehnte sich nach ihrer Hängematte. Sie blickte nach oben. Am Treppengeländer hing traurig aber stolz der leere Luftballon.


„Wir sind das, was wir wiederholt tun. Vorzüglichkeit ist daher keine Handlung, sondern eine Gewohnheit.“
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#2

RE: SGZ 15 - Ein Gewitter kommt selten allein

in Die Geschichten der Woche 12.10.2020 11:02
von Bree • Federlibelle | 4.337 Beiträge | 17414 Punkte

Liebe @Sturmruhe

wow, ein Gewitter-Krimi! Ohne Sabine kam der gute Marko wohl nicht so recht klar, scheint mir. Ein faszinierendes Setting hast du dir da ausgedacht: Ein Dachzimmer mit Balkon und Hängematte, Einsamkeit und dazu ein Gewitter wie aus dem Bilderbuch. Da ist Spannung vorprogrammiert. Und Sabine ist eine toughe und mutige Frau, echt bewundernswert. Viele andere hätten wohl erst die Polizei gerufen, ehe sie tätig werden - wenn sie überhaupt etwas anderes getan hätten, als sich bibbernd in einer finsteren Ecke zu verstecken.
Ich habe damit gerechnet, dass Marko der Einbrecher ist, muss ich zugeben. Gewusst hab ich es natürlich nicht, aber der Gedanke war da. Wäre er ein erfolgreicher Unternehmer oder sowas gewesen, okay, dann nicht. Aber ein Charakter wie er - ohne regelmäßiges Einkommen, planlos durch das Leben schlendernd - da lag der Verdacht nahe. Wollte er Sabine wirklich bestehlen? So ein Schuft!
Gern hätte ich noch gelesen, was er zu dem Ganzen sagt. Aber auch so ist der Schluss rund.

Ein paarmal bist du mit den Zeiten durcheinander gekommen. Zum Beispiel hier:

Zitat von Sturmruhe im Beitrag #1
Ach abwarten, es ist gerade so warm und gemütlich.

Wenn du hier ein 'dachte Sabine' dranhängst, ist es aber wieder korrekt.

Du kannst eindeutig nicht nur Autobiographisches oder Sachtexte, sondern auch tolle Kurzgeschichten. Ich hoffe doch sehr, dass wir noch häufiger welche von dir lesen dürfen.

LG
Bree


Der Kriminalschriftsteller ist eine Spinne, die die Fliege bereits hat, bevor sie das Netz um sie herum webt.
(Sir Arthur Conan Doyle)

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#3

RE: SGZ 15 - Ein Gewitter kommt selten allein

in Die Geschichten der Woche 12.10.2020 11:47
von Sturmruhe • Federlibelle | 1.042 Beiträge | 4607 Punkte

Liebe @Bree ,

Danke für den Feedback, ich freue mich! Das Dachzimmer ist endlich mal zu Ehren gekommen. Drei Jahre habe ich in so einem Zimmer gelebt, ohne den Seitenbalkon. Was Marko betrifft, sollte ich vielleicht an seinem Charakter etwas ändern, damit man nicht sofort ahnt, was kommt. Aber was soll's für einen Einstundenjob bin ich ganz zufrieden.

Zitat

Ein paarmal bist du mit den Zeiten durcheinander gekommen. Zum Beispiel hier:Zitat von Sturmruhe im Beitrag #1Ach abwarten, es ist gerade so warm und gemütlich.Wenn du hier ein 'dachte Sabine' dranhängst, ist es aber wieder korrekt.

Ja, so war es eigentlich gedacht ... dachte sie ...

Was mich auch ein wenig gestört hat, waren die vielen "hatte" und "hatten", die aufgrund der gedanklichen Rückblenden auftauchten. Ich habe versucht, ein paar davon auszumerzen, aber das ordentlich zu überarbeiten, braucht einfach mehr Zeit.

Jedenfalls freue ich mich sehr über dein Lob und ich glaube wirklich, dass ich die Kurzgeschichten-Blockade jetzt überwunden habe! Ich trau mich wieder!

LG Marion


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#4

RE: SGZ 15 - Ein Gewitter kommt selten allein

in Die Geschichten der Woche 12.10.2020 15:35
von Bree • Federlibelle | 4.337 Beiträge | 17414 Punkte

Liebe @Sturmruhe

das hatte / hatten-Problem kennt ja jeder, der gern mal Rückblenden schreibt. Geht mir auch nicht anders. Manchmal hilft es, den eigentlichen Text im Präsens zu schreiben. Dann kann man bei Rückblenden in die einfache Vergangenheit rutschen und spart sich den blöden Plusquamperfekt.
Nur so als Tipp ...

Auf jeden Fall freue ich mich sehr, dass du wieder Spaß an Kurzgeschichten hast!

LG
Bree


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#5

RE: SGZ 15 - Ein Gewitter kommt selten allein

in Die Geschichten der Woche 12.10.2020 17:32
von Gini • Federlibelle | 1.797 Beiträge | 3677 Punkte

@Sturmruhe was für eine spannende Geschichte. Mega würde ich sagen. Ich konnte die Gemütlichkeit
der Hängematte spüren. Auch die Angst, die sie hatte. Was für eine mutige Frau. Ich hätte mich versteckt.
Der Marko ist ja echt ein Fiesling. Ich habe es aber nicht gleich gewusst. Eher hätte ich vermutet, dass er zurückgekommen ist,
weil er jetzt wusste, was er an Sabine hatte und sie doch liebte.
Jetzt kann sie doch froh sein, den Kerl loszusein.


Gedanken sind nicht stets parat,/ Man schreibt auch, wenn man keine hat.

Wilhelm Busch (1832-1908)
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#6

RE: SGZ 15 - Ein Gewitter kommt selten allein

in Die Geschichten der Woche 12.10.2020 17:58
von Sturmruhe • Federlibelle | 1.042 Beiträge | 4607 Punkte

Danke, dass du dir die Zeit zum Lesen genommen hast, liebe @Gini ! Ich freue mich echt, dass ich dich mitnehmen konnte in die kuschelige Hängematte und dass du die Angst spüren konntest. Das wünscht man sich doch als Autorin!

Zitat
Der Marko ist ja echt ein Fiesling. Ich habe es aber nicht gleich gewusst. Eher hätte ich vermutet, dass er zurückgekommen ist,weil er jetzt wusste, was er an Sabine hatte und sie doch liebte.


Das wäre tatsächlich auch eine coole Variante gewesen. Marko will zurückkommen, nutzt den Schlüssel, den er nicht zurückgegeben hatte, und will Sabine überraschen. Statt einer freudigen Umarmung kriegt er leider eins übergebraten. Da müsste man dann überlegen, ob er nach so einer Begrüßung immer noch zurückkommen möchte. Aber für diese Wendung hätte vorne in der Story die Sabine ein bisschen um ihn trauern und ihn vermissen müssen. Er kommt ins Krankenhaus, sie hat ein total schlechtes Gewissen, nimmt ihn mit Kusshand zurück - Happy End.

Aber naja, ich weiß nicht, ob ich es so toll finden würde, wenn sich mein Ex mitten in der Nacht und bei solchem Wetter auf diese Weise anschleichen würde. Wohl eher nicht! Abgesehen davon würde ich ihm auch nicht mehr trauen, nachdem er einfach so abgehauen ist. Wer macht denn denselben Fehler zweimal!? Nein, nein, es ist schon gut so, wie es ist. Er wandert in den Knast und sie lebt glücklich und zufrieden mit ihren Katzen.

Ich freue mich, dass dir meine Geschicihte gefallen hat!

Liebe Grüße
Marion


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#7

RE: SGZ 15 - Ein Gewitter kommt selten allein

in Die Geschichten der Woche 12.10.2020 18:34
von Gini • Federlibelle | 1.797 Beiträge | 3677 Punkte

Zitat von Sturmruhe im Beitrag #6
Abgesehen davon würde ich ihm auch nicht mehr trauen, nachdem er einfach so abgehauen ist. Wer macht denn denselben Fehler zweimal!?

Dazu muss ich sagen, mein Mann bringt sowas. Als wir zusammenzogen, hatte er nach drei Monaten eine andere.
Nach einem Jahr kam er zurück und meinte, das würde ihm nie wieder passieren, aber damals waren wir ja schließlich nicht
verheiratet.
Zum Glück hatte ich damals noch meine Wohnung, weil mein Sohn noch da lebte. Er war in der Ausbildung.


Gedanken sind nicht stets parat,/ Man schreibt auch, wenn man keine hat.

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#8

RE: SGZ 15 - Ein Gewitter kommt selten allein

in Die Geschichten der Woche 12.10.2020 18:37
von Doro • Federlibelle | 2.350 Beiträge | 9189 Punkte

Liebe @Sturmruhe ,

auch mir hat deine Gewittergeschichte gut gefallen. Da es bei uns gerade dunkel wird, passt die Stimmung ganz gut.

Zitat von Gini im Beitrag #5
Eher hätte ich vermutet, dass er zurückgekommen ist,
weil er jetzt wusste, was er an Sabine hatte und sie doch liebte.
Das war auch mein erster Gedanke.

Ich muss zugeben, dass ich nicht so richtig verstanden habe, warum er bei ihr einbrechen wollte. Das Häuschen liegt ja recht weit von anderen entfernt und wer ist schon freiwillig bei so einem Wetter unterwegs?

Nichtsdestotrotz habe ich deine Geschichte gern gelesen.

LG
Doro


Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden. (Mark Twain)
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#9

RE: SGZ 15 - Ein Gewitter kommt selten allein

in Die Geschichten der Woche 12.10.2020 20:05
von Sturmruhe • Federlibelle | 1.042 Beiträge | 4607 Punkte

@Doro

Danke für dein Feedback! Schön, dass sie dir gefällt! Das freut mich.

Zitat
Ich muss zugeben, dass ich nicht so richtig verstanden habe, warum er bei ihr einbrechen wollte. Das Häuschen liegt ja recht weit von anderen entfernt und wer ist schon freiwillig bei so einem Wetter unterwegs?

Wie das so ist mit Schnellschüssen unter Zeitdruck, muss das, was als Idee hochkommt, schnell umgesetzt werden. Langes Plotten geht da nicht und es mag nicht immer alles logisch oder gut überlegt sein. Andererseits gehe ich davon aus, dass Marko ausgesprochen knapp bei Kasse war, dringend Geld brauchte und er wusste, dass Sabine immer Cash im Haus hat. Er hat sich halt gedacht, so spät in der Nacht schläft sie längst und bei dem Wetter hört sie ihn nicht - und ihr Haus ist ideal geeignet zum Einbrechen, Nachbarn gibt es ja keine, die ihn hätten erwischen können. Dass das Unwetter so sehr zuschlagen würde, konnte er ja nicht wissen. Sicherlich braucht die Geschichte noch ein Make-over, wenn ich sie irgendwo nutzen möchte. Erstmal freue ich mich, dass sie überhaupt entstanden ist.

Liebe Grüße
Marion












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#10

RE: SGZ 15 - Ein Gewitter kommt selten allein

in Die Geschichten der Woche 12.10.2020 20:14
von Sturmruhe • Federlibelle | 1.042 Beiträge | 4607 Punkte

Oh @Gini, du bist einfach zu gut für diese Welt! Ich hätte den nie wieder über die Schwelle gelassen, aus reinem Selbstschutz. Wer einmal so richtig mein Vertrauen gebrochen hat, bekommt keine Chance mehr. Da reagiere ich wie ein Elefant. Ich glaube, das ist typisch für Steinböcke. Einmal mag keinmal sein, aber zweimal, nein danke! Selbst wenn ich wollte, ich vergesse so etwas selbst nach 20 Jahren nicht, und Misstrauen ist keine gute Basis für einen Neuanfang.

Liebe Grüße
Marion


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