#1

Der Auftakt einer Fantasystory

in Testleser gesucht! 10.05.2023 12:05
von Sabrina Meinen • Federlibelle | 569 Beiträge | 1677 Punkte

Ich bin gespannt was ihr von diesem Auftakt haltet. Es ist die erste Szene. Schreibt bitte eure Meinung(en) dazu. Danke
Kara saß am Rande des Abgrundes, baumelte mit den Füßen und dachte über die Ungerechtigkeit der Welt im allgemeinen und über das, was dieses Krötengesicht Hrhon unter Freundschaft verstand, im besonderen nach. Was die Ungerechtigkeit der Welt anging, so war die Antwort klar. Die Welt war prinzipiell ungerecht zu neunzehnjährigen Mädchen: Und die wenigen, die glaubten. Gerecht behandelt zu werden, waren einfach zu dumm, um zu begreifen, was mit ihnen passierte.
Was Hrhon anging … nun, da lagen die Dinge etwas komplizierter.
Bis zum gestrigen Abend hatte sie die Waga für ihren einzigen Freund gehalten, den sie mit Ausnahme von Markor hatte. Aber dann hatte dieser schuppige, lispelnde, breitzahnige …
Nein. Sie wollte nicht mehr daran denken. Sie wollte einfach nur noch wütend sein, wütend auf Angella, auf diese verdammte Drachenreiterbrut – und vor allem auf Hrhon. Oh, sie hasste ihn!
Das Geräusch leiser Schritte ließ Kara herumfahren; eine Spur zu schnell, wenn man ihren unsicheren Platz bedachte. Unter ihr löste sich eine kleine Staub- und Kiesellawiene, hüpfte über den Rand des Schlundes und stürzte in die Tiefe.
Angella war drei Schritte hinter ihr stehengeblieben, denn jeder weitere Schritt auf den Abgrund zu bedeutet unweigerlich Gefahr. Nur Kara und ein paar andere wagten sich bis ganz an den Schlund vor. Tückische Fallwinde, die oben wehten, konnte einen erfassen und umreißen. Angella sah Kara nicht an. Der Blich der dunklen Augen hinter der goldenen Halbmaske folgte der wirbelnden Staubfahne und wanderte dann zu Karas Beinen, die über den Abgrund schwangen. Dann füllten sich ihre Augen mit Sorge. Gut, dachte Kara. Sehr gut.
„Komm da weg.“
Kara rührte sich nicht. „Ist das ein Befehl“, fragte sie, „oder ein freundschaftlicher Rat?“
Hinter der goldenen Maske blitzten Angellas Augen verärgert auf. Ohne auf Karas Frage einzugehen, wiederholte sie noch einmal im gleichen, ruhigen Tonfall: „Komm da weg.“
Kara hielt ihrem Blick einen Moment trotzig stand, aber dann dachte sie dass sie den Bogen besser nicht überspannen sollte. Mit einer eleganten Bewegung sprang sie auf und tänzelte einen Moment am Abgrund entlang, um zu zeigen, wie furchtlos und geschickt sie war. Aber Angellas Miene verfinsterte sich.
„Hast du dich wieder beruhigt?“ begann sie ohne langweilige Vorrede.
Nein, Kara hatte sich nicht beruhigt. „Es war nicht gerecht.“, brach es aus ihr hervor. „Es steht mir zu, dabeizusein! Du kannst es mir nicht verbieten!“
Sie sprach schnell – zu schnell – und viel zu laut, dabei wollte sie doch ruhig und überlegt wirken. „Ich war eine der besten letzten Jahres. Und Markor fliegt schneller und höher als jeder andere Drache! Ich bin allmählich alt genug, um selbst zu entscheiden, was ich mir zutrauen kann oder nicht!“
„Du beweist mir gerade, dass das nicht stimmt“, erwiderte Angella mit aller Seelenruhe.
Für einen Moment verschleierte Zorn Karas Blick, aber dann erinnerte sie sich an Angellas erste und wichtigste Lektion: Lasst euch nie – niemals! – aus der Reserve locken. Zorn kann tödlich für den sein, der sich ihm hingibt.
„Es war einfach nicht gerecht“, sagte sie noch einmal und ärgerte sich über ihren weinerlichen Tonfall. „Ich habe das gleiche Recht wie alle anderen. Und es gab keinen Grund mich auszuschließen.“
„Es gab sogar mehrere Gründe“, antwortete Angella.
„Dann nenne mir nur einen einzigen!“ verlangte Kara.
Aufgebracht trat sie einen Schritt auf die alte Frau zu. „Du … du weißt, wie sehr ich es mir gewünscht habe! Es … es war alles für mich. Es war ...“
„Der Grund, aus dem du die beste Schülerin warst, die ich jemals ausgebildet habe“, unterbrach sie Angella. „Ich weiß das. Denkst du denn, ich hätte das Feuer in deinen Augen nie gesehen, du törichtes Kind? Ich habe es gesehen. Ich habe es geschürt, Kara. Ich war es, die den Funken in dir entzündet hat.“
Karas Augen füllten sich mit Tränen des Zorns. Sie wusste wie sinnlos es war, mit Angella streiten zu wollen. Angellas Wort war Gesetz, und außerdem hatte sie recht, obgleich Kara es ganz gewiss nie zugegeben hätte. Obwohl sie immer eine gewisse Distanz gewahrt hatte, war Angella mehr als eine Lehrerin für sie gewesen, seit man sie vor fast zehn Jahren vor den Mauern ihrer verbrannten Heimatstadt aufgelesen hatt. Und Kara ihrerseits war für Angella viel mehr als nur eine Schülerin. Sie hatten keine Geheimnisse voreinander. Sie belogen sich nicht in den kleinsten Dingen des Alltags, wie es selbst Mütter und Töchter oder Väter und Söhne zuweilen tun. Angella hatte nie einen Hehl daraus gemacht, dass sie Kara für etwas Besonderes hielt und dass sie besondere Ziele für sie im Auge hatte. Und Kara auf der anderen Seite war sich dessen auch stets bewusst gewesen und hatte nicht einmal zu verbergen versucht, wie sehr sie ihre Rolle genoss. Sicher, die anderen Schüler und Schülerinnen hatten sie manchmal deswegen geschnitten, und es hatte bittere Momente gegeben; Augenblicke, in denen sie sich gewünscht hatte, wie die anderen zu sein. Aber wenn sie ganz ehrlich war, musste sie eingestehen, dass diese Momente eher selten gewesen waren. Die Vorteile, einer besondere Stellung einzunehmen, überwogen gegenüber einer bösen Bemerkung oder einem neidvollen Blick bei weitem.
Um so mehr schmerzte sie das, was sie jetzt höre. Sie spürte, wie sich ihre Augen mit Tränen füllten, und versuchte sich einzureden, dass es nur Tränen der Enttäuschung und des Zorns waren.
„Du hast nie vorgehabt, mich gehen zu lassen, nicht wahr?“ flüsterte sie.
„Nein“, antwortete Angella. „Niemals.“ Sie hob ihre Hand, als Kara etwas sagen wollte, und fuhr fort: „Ich habe vom ersten Moment an gewusst, dass du etwas Besonderes bist. Ich wusste es schon in jener ersten Nacht, als ich dir Tallys Geschichte erzählt und den Blick deiner Augen sah. Ich wusste, dass du so werden konntest wie sie. Und ich mich nicht getäuscht.“
„Tally wäre gegangen“, sagte Kara.
Angella nickte. „Wahrscheinlich. Und wahrscheinlich wäre sie wie alle anderen gestorben. Ich will dich nicht auch noch verlieren. Verdammt, ich kann es mir nicht leisten, dich zu verlieren!“
„Ist das der Grund, warum du es mir verbietest?“ fragte Kara. „Vielleicht hast du nur Angst, um mich zu verlieren! Aber ich bin nicht dein Eigentum, Angella. Und ich bin auch nicht dein Spielzeug!“
Die Worte taten ihr fast sofort wieder leid, denn sie spürte, wie weh sie Angella tun mussten. Aber sie war in diesem Augenblick zu stolz, sich zu entschuldigen, und so verlegte sie sich auf den Ton trotzigen Bittens: „Ich kann es schaffen, Angella. Du weißt, dass ich es kann, Ich bin die beste Schülerin, die du je ausgebildet hast, das hast du selbst gesagt! Und Markor ist der stärkste Drache, der je geboren wurde!“
„Und genau das ist der Grund, aus den ich dich nicht gehen lasse“, erwiderte Angella ruhig. „Es sind zu viele gute Reiter nicht von ihrem Flug über den Drachenfelsen hinaus zurückgekehrt.“
„Weil ihr nie die Besten hinausschickt!“ begehrte Kara auf. „Glaubst du, ich weiß das nicht? Glaubst du, ich hätte nicht mit den anderen gesprochen, oder ich wäre so blind gewesen, nicht zu sehen, dass du deine besten Schüler stets zurück gehalten hast?“
Angella wollte etwas entgegnen, doch diesmal ließ Kara sie nicht zu Wort kommen. „Wie glaubst du, eine Aufgabe lösen zu können, wenn du die besten deiner Leute daran hinderst, sich daran zu versuchen?“
„Vielleicht sollten wir die Aufgabe gar nicht lösen. Niemand weiß, was jenseits des Drachenfelsens ist, und ich denke nicht daran, Jahr für Jahr das Leben tapferer Männer und Frauen fortzuwerfen, nur um es herauszufinden. Ihr werdet hier gebraucht. Jeder einzelne von euch.“
„Gebraucht? Wozu? Der letzte Überfall liegt acht Jahre zurück!“
„Und der nächste findet vielleicht morgen statt“, fügte Angella hinzu. „Doch genug. Ich bin nicht hergekommen um unseren Streit von gestern abend forzusetzen.“ Sie machte ein befehlende Geste und ergriff dann ihren schweren Samtumhang. „Ich werde nicht ewig leben, Kara. Irgendwann einmal wirst du diesen Mantel tragen, und dann wird dein Wort Gesetz sein, so wie es jetzt das meine ist. Dann kannst du tun und lassen, was immer du willst. Doch bis es soweit ist, befehle ich in diesem Lager, und du wirst mir gehorchen. So einfach ist.“
Kara begriff, dass sie nicht mehr mit ihrer mütterlichen Freundin sprach, die Frau, die ihr jetzt gegenüberstand, war Herrscherin, Älteste und Königin der Drachenreiter, und sie würde keinerlei Widerspruch mehr dulden. Also schwieg Kara und unterdrückte die unfreundliche Erwiderung, die ihr in den Sinn gekommen war. Ihr Gesicht war unbewegt und starr wie ein Stein, Demütig senkte sie das Haupt.
„Um den Grund meines Kommens zu nennen“, fuhr Angella im gleichen, fast kalten Ton fort. „Ich verlasse die Festung bereits morgen. In Schelfheim haben sich Dinge ergeben, die es nötig machen, meine ohnehin geplante Reise vozuverlegen. Ich werde also nicht an der Abschiedsfeier teilnehmen können, Ich bin hier um dich zu fragen, ob du mich begleiten willst.“ Sie gab Kara keine Gelegenheit zu antworten. „Überlege dir gut, was du sagst. Natürlich wirst du ablehnen, denn du bist zornig und verbittert. Deswegen werde ich ein Nein jetzt ebensowenig akzeptieren wie ein Ja. Wir brechen morgen früh auf bei Sonnenaufgang auf. Wenn du mitkommen willst, erwarte ich dich dann.“
In Kara wallte schon wieder Zorn auf. Angella schien sie so leicht zu durchschauen, als wäre sie aus Glas. Schelfheim …
Der Gedanke war verlockend, denn obwohl die riesige Stadt am Rande der Welt nicht einmal besonders weit entfernt lag – zumindest für jemanden, der Entfernungen mit den Flügelschlägen eines Drachen maß – ,war sie noch niemals dort gewesen, denn die Drachenreiter mieden die großen Städte.
Schließlich schüttelte Kara den Kopf. „Markor ist noch nicht soweit“, sagte sie und wusste, dass es eine Ausrede war.
„Wir werden nicht mit den Drachen reisen“, entgegnete Angella. „Ich will Schelfheim einen Besuch abstatten – nicht eine Panik auslösen.“
Kara wiederholte ihr Kopfschütteln. „Das würde Wochen dauern. Ich … will ihn nicht so lange allein lassen.“
„Unsinn!“ sagte Angella. „Er ist ein zweihundert Jahre alter Drachenbulle. An dem einzigen, was ihn im Moment an einem weiblichen Wesen interessiert, hättest du sicherlich nicht viel Freude. Außerdem fehlen dir einige körperliche Voraussetzungen dafür.“
Kara starrte Angella verblüfft an – und spürte zu ihrer eigenen Überraschung, wie ihr die Schamesröte ins Gesicht schoss.
„Zum Beispiel ein Paar fünfzig Meter messende Flügel“, fuhr Angella lachend fort. „Oder woran hast du jetzt gedacht?“
Und plötzlich und gegen ihren Willen musste auch Kara lachen. Natürlich würde sie Angella am nächsten Morgen nach Schelfheim begleiten.


Finde den Mut für die Veränderung, die du dir wünscht,
die Kraft, es durchzuziehen
und den Glauben daran, dass sich alles zum Besten wenden wird.
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#2

RE: Der Auftakt einer Fantasystory

in Testleser gesucht! 10.05.2023 22:02
von Ylvie Wolf • Federlibelle | 126 Beiträge | 654 Punkte

Moin,
so, endlich Zeit gehabt, deinen Text zu lesen. Ich hoffe, du kannst mit der Rückmeldung etwas anfangen. Wenn nicht - ignorier sie einfach :)

Einstieg: Der ist mir nicht so gut gelungen, was aber vielleicht daran liegen kann, dass ich keine Ahnung hatte, worauf es hinaus läuft. Und jetzt, nachdem ich alle gelesen habe, werfen sich mir noch mehr Fragen auf: Wer ist Hrhon und wieso ist er wichtig? Er kommt danach ja nie wieder vor. Was ist eine Waga? Ist Hrhon eine Waga? Das verwirrt mich.
Es geht doch darum, dass Kara von ihrer Mentorin nicht zugelassen wurde, sich auf diese Reise zu machen. Die Beweggründe werden klar, aber ich weiß nicht so recht, wie der Anfang der Szene zum Rest passt.

Thema: Drachenreiter - ziemlich cool. Aber das musste ich mir ziemlich zusammenreimen, so nach und nach habe ich es gecheckt. Zu Beginn dachte ich, da ist ein beleidigter Teenie, der vor sich hin schmollt, weil seine Freunde ihn geärgert haben. Ein Hinweis, wie alt Angella ist, würde ich früh einbauen, ich dachte die ganze Zeit, es ist eine Gleichaltrige.

Gesamteindruck: Bin zwiegespalten. Ich glaube, das Thema ist super und du kannst super viel daraus machen. Aber den Einstieg finde ich persönlich nicht so gut gelungen. Ich hätte lieber einen Einstieg, bei dem du das Besondere deiner Idee zeigst - die Drachen. Man sagt ja, man soll eine Szene so spät wie möglich beginnen, aber hier fehlt mir etwas.
Auch mit der Umgebung bin ich nicht warm geworden, hab immer noch kein Bild vor Augen: also eine Klippe, auf der es windig ist. Mehr weiß ich nicht. Sind sie auf einem Berg? Sind sie oberhalb eines Meeres? Oder nur auf einem Hügel?

Perspektive: Welche Erzählperspektive möchtest du nutzen? Einen personalen Erzähler? Dann verrutschst du oftmals und zeigst die Sicht von außen. Wenn es ein auktorialer Erzähler sein soll, benötigst du meiner Meinung nach mehr Infos. Aber mit dem kenne ich mich nicht so gut aus.

Alles andere (Kleinigkeiten, Satzbau, Tippfehler ...) im Anhang.

Liebe Grüße
Ylvie


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#3

RE: Der Auftakt einer Fantasystory

in Testleser gesucht! 11.05.2023 09:53
von Bree • Federlibelle | 4.335 Beiträge | 17407 Punkte

Liebe @Sabrina Meinen

ich stimme @Ylvie Wolf zu, was den Beginn der Geschichte angeht. Aber darauf gehe ich zum Teil gleich noch detaillierter ein.
Fantasy ist nicht gerade mein Genre, darum bin ich nicht die geeignete Zielgruppe, aber vielleicht helfen dir meine - größtenteils handwerklichen - Hinweise dennoch. Ich leg mal los:

Zitat von Sabrina Meinen im Beitrag #1
Kara saß am Rande des Abgrundes

Darüber bin ich genau wie Ylvie gestolpert. Zeichne an dieser Stelle ein Bild der Umgebung. Nicht zu ausschweifend, aber so, dass man sie sich gut vorstellen kann.

Zitat von Sabrina Meinen im Beitrag #1
die wenigen, die glaubten. Gerecht behandelt zu werden,

Hinter 'glaubten' kommt ein Komma, danach klein weiter.

Zitat von Sabrina Meinen im Beitrag #1
Bis zum gestrigen Abend hatte sie die Waga für ihren einzigen Freund gehalten, den sie mit Ausnahme von Markor hatte. Aber dann hatte dieser schuppige, lispelnde, breitzahnige …
Nein. Sie wollte nicht mehr daran denken. Sie wollte einfach nur noch wütend sein, wütend auf Angella, auf diese verdammte Drachenreiterbrut – und vor allem auf Hrhon.

Zu viele Namen, zu viele Personen. Das hat mich - ebenso wie Ylvie - verwirrt. Beschränke dich hier am besten auf das Wesentliche, und das dürfte wohl Angella sein. Alle anderen kannst du nach und nach noch erwähnen. Um ehrlich zu sein, als die Rede schließlich wieder auf Kara kam, brauchte ich einen Moment, um zu merken, dass sie ja die Hauptfigur ist. Vielleicht kannst du den Namen hin und wieder statt "sie" verwenden, denn ich hatte ihn bis zur zweiten Erwähnung schon wieder vergessen, was vermutlich auch den vielen anderen Namen geschuldet war.

Zitat von Sabrina Meinen im Beitrag #1
eder weitere Schritt auf den Abgrund zu bedeutet bedeutete unweigerlich Gefahr.

Zitat von Sabrina Meinen im Beitrag #1
Der Blich Blick der dunklen Augen hinter der goldenen Halbmaske folgte der wirbelnden Staubfahne und wanderte dann zu Karas Beinen, die über den Abgrund schwangen. Dann füllten sich ihre Augen mit Sorge. Gut, dachte Kara. Sehr gut.
„Komm da weg.“
Kara rührte sich nicht. „Ist das ein Befehl“, fragte sie, „oder ein freundschaftlicher Rat?“
Hinter der goldenen Maske blitzten Angellas Augen verärgert auf.

Das waren mir persönlich ein paar Augen zu viel. Vorschlag: "Dann zeigte ihre Miene Sorge" statt "Dann füllten sich ihre Augen ..."

Zitat von Sabrina Meinen im Beitrag #1
aber dann dachte sie Komma dass sie den Bogen besser nicht überspannen sollte.

Zitat von Sabrina Meinen im Beitrag #1
Aber Angellas Miene verfinsterte sich.

Das "Aber" würde ich an dieser Stelle streichen.

Zitat von Sabrina Meinen im Beitrag #1
„Es war nicht gerecht.“, brach es aus ihr hervor.

Den Punkt streichen.

Zitat von Sabrina Meinen im Beitrag #1
Ich war eine der besten letzten Jahres

Klingt holprig. Vorschlag: "Ich war eine der besten im letzten Jahr."

Zitat von Sabrina Meinen im Beitrag #1
„Es gab sogar mehrere Gründe“, antwortete Angella.
„Dann nenne mir nur einen einzigen!“ verlangte Kara.

Beide Beisätze kannst du an dieser Stelle streichen. Der Dialog funktioniert auch ohne sie - vielleicht sogar besser.

Zitat von Sabrina Meinen im Beitrag #1
für etwas Besonderes hielt Komma und dass sie

Zitat von Sabrina Meinen im Beitrag #1
Die Vorteile, einer eine besondere Stellung einzunehmen,

Zitat von Sabrina Meinen im Beitrag #1
überwogen gegenüber einer bösen Bemerkung oder einem neidvollen Blick bei weitem.

"überwogen deutlich" passt meiner Meinung nach besser als "bei weitem".

Zitat von Sabrina Meinen im Beitrag #1
als ich dir Tallys Geschichte erzählt habe und den Blick deiner Augen sah. Ich wusste, dass du so werden konntest wie sie. Und ich habe mich nicht getäuscht.“

Zitat von Sabrina Meinen im Beitrag #1
ich wäre so blind gewesen, nicht zu sehen, dass du deine besten Schüler stets zurück gehalten hast?“
Angella wollte etwas entgegnen, doch diesmal ließ Kara sie nicht zu Wort kommen.

Du arbeitest viel mit kursiven Worten. Überleg gründlich, wann es notwendig ist, und wann nicht. Zu viel davon hemmt den Lesefluss. Hier z. B. ist ein Kursivdruck in meinen Augen nicht nötig.

Zitat von Sabrina Meinen im Beitrag #1
So einfach ist das.“

Zitat von Sabrina Meinen im Beitrag #1
Kara begriff, dass sie nicht mehr mit ihrer mütterlichen Freundin sprach, Punkt, neuer Satz. die Frau, die ihr jetzt gegenüberstand,


Vielleicht kannst du an einer Stelle am Anfang Angella ein bisschen deutlicher beschreiben, um dem Leser ein Bild von ihr zu liefern. Wie alt ist sie? Ist sie groß oder klein? Hat sie wallendes graues Haar, oder hat sie andere äußerliche Besonderheiten? Bisher weiß ich nur, dass sie eine goldene Halbmaske und einen Umhang trägt. Mir persönlich ist das zu wenig an Info.

Ebenso wie Ylvie habe ich lange gebraucht, um zu merken, worum es überhaupt geht. Natürlich muss man nicht sofort alle Infos liefern, doch zu viele Fragen sollten für den Leser nicht unbedingt offen bleiben. Ein paar sind ausreichend, um ihn dranbleiben zu lassen.

Trotz all meiner kritischen Anmerkungen möchte ich Ylvie auch darin zustimmen, dass dies eine spannende Geschichte werden kann. Das Thema ist vielversprechend und mit Kara hast du eine interessante Hauptfigur, die trotz dieses ersten 'bockigen' Auftritts durchaus sympathisch rüberkommt. Junge Mädchen können sich sicherlich gut mit ihr identifizieren. Auch dein Schreibstil ist klasse.
Ich wünsche dir viel Freude bei diesem Projekt!

LG
Bree


Der Kriminalschriftsteller ist eine Spinne, die die Fliege bereits hat, bevor sie das Netz um sie herum webt.
(Sir Arthur Conan Doyle)

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#4

RE: Der Auftakt einer Fantasystory

in Testleser gesucht! 11.05.2023 20:42
von Sabrina Meinen • Federlibelle | 569 Beiträge | 1677 Punkte

@Bree @Ylvie Wolf

So, ich habe etwas zu erklären. Der Auftakt dieser Fantasy-Geschichte ist nicht von mir. Sie ist von Wolfgang Hohlbein und hat den Titel "Der Thron der Libelle".
Im Urlaub las ich "Intruder" von ihm. Leider kam ich nur bis Seite 50 und habe das Buch in Griechenland gelassen. Dann habe ich mir ein weiteres von ihm geschnappt und merkte wieder, ich kann das nicht lesen. Ich komme nicht voran.
Auch ich war wegen den Figuren verwirrt. Die Dialoge sind für mich zu sperrig. Mir selbst fehlt es an Lebendigkeit.
Obwohl viele Schreibregeln missachtet werden, wird das Buch gern gelesen. Hat viele gute Rezensionen.
Nun wollte ich verstehen was dahinter steckt. Und vor allem, was ihr für eine Meinung zu dem Text habt. Denn die erste Szene ist ja bekanntlich die wichtigste. Sie soll den Leser einfangen.
Damit ihr den Respekt vor dem großen Autor verliert, habe ich mein Anliegen verschleiert. Und siehe da, es fiel nicht auf.
Dabei heißt es doch immer wieder, der Autor soll seinen eigenen Stil entwickeln und manch Pressevertreter nutzt Formulierungen wie " ein klassischer ..." und stets stelle ich mir die Frage, kann ich wirklich am Schreibstil den Autor/das Buch erkennen? Joanne K. Rowling wahrscheinlich nur wegen den Namen ihrer Figuren. Vielleicht Helen Fielding mit ihrer Bridget Jones. Denn das ist wirklich besonders. Aber nach zwei Dritteln gab ich Teil zwei auf. Der Schreibstil überforderte mich. Vielleicht hätte ich mit Teil eins beginnen sollen und wäre besser rein gekommen? Wobei mich an dem Buch dieser stetige Hinweis auf das fehlende Geld der Protagonistin auch genervt hat. Hat einen Job beim Fernsehen und braucht einen Kredit nach dem anderen obwohl sie bis auf ihren Alkoholkonsum keine mega heftigen Ausgaben hat. Da komme ich mit meinem mickrigen Therapeutengehalt um einiges besser zurecht.


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zuletzt bearbeitet 11.05.2023 20:45 | nach oben springen


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