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ON THE ROAD - Sternchen und der Professor
in Archiv 30.04.2023 13:04von Anka • Federlibelle | 763 Beiträge | 3377 Punkte
Sternchen und der Professor
Endlich war ihr großer Tag gekommen. Seit sie sich erinnern konnte, hatte sie darauf hingefiebert. Für Sternchen gab es keine Zeitrechnung, deshalb wusste sie auch nicht, wie lange sie wirklich gewartet hatte. Ewig. Nun aber war die Wahl auf sie gefallen und ER ließ sie gehen. Schickte sie auf die Erde, um ein Leben zu leben. Ihr Leben. Sie konnte ihr Glück kaum fassen. Übermütig schwang sie sich auf einen Sonnenstrahl, um auf ihm hinab zu reiten. Halb gleitend, halb rutschend kam Sternchen dem Ziel ihrer Träume immer näher. Nur noch durch die watteweichen Wolkentiere hindurch, die sich heute alle auf einem Fleck versammelt hatten, als wollten sie ihr den Weg versperren. Dem Sonnenstrahl kostete es einige Mühe, die Wolkentiere beiseite zu drängen. Doch als das geschafft war und Sternchen schon über der Stadt mit den vielen Kirchtürmen schwebte, durchschnitt ein klar geformter Regenbogen ihre Bahn. Sternchen mochte Regenbögen sehr. Sie liebte es, durch sie hindurch zu tanzen und sich in den Farben zu spiegeln. Heute jedoch wünschte sie sich, der Sonnenstrahl würde sich durch diese schillernde Pracht nicht ablenken lassen. Verzückt umspielte dieser den Regenbogen und geriet dabei ins Trudeln. ‚Lass das!‘, wollte sie schreien, doch da war es schon zu spät. Der Sonnenstahl zersplitterte an der Regenbogenbrücke und löste sich in unzählige Sonnenflecken auf, die nun konfus herumirrten und von Regentröpfchen umschlossen wurden. Sternchen bekam eine Ladung Wasser ab, taumelte und stürzte ungebremst in die Tiefe.
Als sie wieder zu sich kam, umfing sie Dunkelheit und Verzweiflung. Ihre Reise hatte ein jähes Ende gefunden. Sie befand sich in einer schwarzen Wolke, die der Sturmwind gepackt hatte und vor sich hertrieb. „Stopp!“, rief sie aus Leibeskräften gegen den Wind an. Obwohl sie einen richtigen Leib erst noch bekommen sollte. In der Stadt mit den vielen Kirchen. Doch die Wolke fegte horizontal über den Himmel und nahm sie mit sich. „Falsche Richtung!“, versuchte sie es noch einmal. „Ich muss nach unten, dringend!“
„Wo um alles in der Welt bin ich hier?“, hörte sie eine brummige Stimme durch das Rauschen. Sie schien nicht allein in dieser Sturmwolke gefangen zu sein. Mutig kämpfte sie sich dorthin, wo sie die Stimme gehört hatte und bündelte ihre ganze Energie, um zu sehen, wer dort war. Verschwommen nahm sie die Umrisse eines alten Mannes wahr. Sein Gesicht war faltig, der Rücken krumm, aber die Augen blickten klar und suchend. „Wer bist du?“, rief Sternchen neugierig durch das Tosen. Der Alte konnte sie nicht sehen, doch er spürte sie und antwortete: „Mein Name ist Professor Dr. Meyhöfer. Ich bin Meteorologe. Gerade noch lag ich im Bett und meine Kinder weinten um mich. Ich war sicher, es geschafft zu haben.“
„Oh no!“, entfuhr es Sternchen. Ein Frischer! Normalerweise liebte sie es, die Frischen zu begrüßen und ihnen zu zeigen, wie man auf Sonnenstrahlen ritt oder mit dem Wind tanzte. Aber nicht heute! Sie musste runter und zwar sofort. „Falsche Richtung“, wiederholte sie hartnäckig. „Ich bin auf dem Weg nach unten. Doch die Wolke hält uns gefangen. Sie muss sich auflösen. Lass uns beten!“
„Wolkenauflösung erfolgt insbesondere bei Erwärmung der Wolkenluft, entweder durch adiabatische Erwärmung bei Absinkbewegungen oder durch diabatische Erwärmung bei Strahlung. Da hilft kein Beten. Wer spricht denn da?“
„Ich heiße Sternchen, weil ich glitzern kann. Sogar im Dunkeln. Ich könnte es dir zeigen, doch ich muss sofort zu meiner Mama auf die Erde! Ich werde in ihrem Bauch wachsen, ihren Herzschlag hören und sie wird mich lieben.“
Eine Weile schwieg der Professor, dann fragte er vorsichtig: „Wir beide sind im Himmel auf einer Wolke?“
„Nicht auf, sondern in einer Wolke.“
„Ob auf oder in - aus naturwissenschaftlicher Sicht ist das völliger Blödsinn. Unmöglich!“
„Ob du das jetzt glaubst oder nicht“, antwortete Sternchen genervt, „die Wolke muss weg. Dann kannst du deinen Weg fortsetzen und ich auch.“
Professor Dr. Meyhöfer griff in die Wolkenschwaden und ließ winzige Wassertröpfchen durch seine Finger rinnen. „Faszinierend! Es sieht so echt aus. Das kann sich nur um einen Scherz meiner Studenten handeln. Darin waren die immer großartig.“
Sternchen achtete nicht auf ihn. Sie musste sich sammeln und betete: „Vater im Himmel. Du hast mich auf diese Reise geschickt und legst mir Hindernisse in den Weg. Warum?“
Die Wolke verfinsterte sich, die Sonne hatte sich versteckt und ihre Strahlen eingezogen.
„Na?“, fragte der Professor etwas schadenfroh. „Hast du eine Antwort bekommen?“
„Es scheint, als sollen wir beide noch ein wenig zusammen weiterreisen. Vielleicht braucht ER ja deine Kenntnisse als Meteorologe. Der Klimawandel ist auch bei uns hier oben Thema. Kannst du was dazu sagen? Dann mach schnell, ich muss weiter.“
„Habe ich neunzig Jahre gelebt und gearbeitet, um mich jetzt auf einer Wolke für den Klimawandel rechtfertigen zu müssen?“ Der Professor schien erbost. „Auch ich habe das Recht auf ewige Ruhe.“
„Nicht auf, sondern …“
„In einer Wolke. Ja klar! Weißt du was Wolken sind? Hydrometeoren! Sie umfassen alle auf der Erdoberfläche oder in der Atmosphäre befindlichen Formen kondensierten Wassers. Auf – Entschuldigung – in einer Wolke kann niemand reisen oder gefangen sein.“
Sternchen zögerte, bevor sie entgegnete: „Was glaubst du, aus was du hier oben bestehst? Wir beide haben hier keinen Körper. Wir sind eine Form von Energie, die sehr wohl in einer Wolke reisen kann.“
In dem Moment heulte der Sturm auf und zerrte an den Wolkenschwaden, so dass der Professor, der noch keine Erfahrung hatte, wie man sich ohne Körper in einer Wolke verhielt, herumgewirbelt wurde und drohte abzustürzen.
„Warte!“, schrie Sternchen in das Tosen. „Nimm mich mit!“ Sie versuchte zu ihm zu kommen.
„Vergiss es“, zischte der Alte. „Ich will nicht mehr zurück zu meiner Herzinsuffizienz und Inkontinenz. Ich bleibe hier.“
Der Wind ließ etwas nach und als der Professor Sternchen wieder neben sich spürte, fragte er zaghaft: „Gibt es hier oben noch andere wie mich? Meteorologen?“
„Ja“, seufzte Sternchen. „In letzter Zeit geistern hier tausende Ungläubige herum und bekommen Asyl. Ich weiß nicht wieso. Viele haben nie eine Kirche von innen gesehen!“
„Wunderbar“, freute sich der Professor. „Dann werde ich jetzt meine Kollegen suchen und wir bilden ein Gremium, um dem Klimawandel auch von oben Einhalt zu gebieten!“
„Das hast du schön gesagt“, entgegnete Sternchen erleichtert. „Jetzt wiederhole das bitte laut und deutlich und rede IHN mit ‚Vater im Himmel‘ an.“
Die Umrisse von Prof. Dr. Meyhöfer liefen rot an. „Wenn es hier einen IHN geben sollte, dann hat er mich gehört. Und auch du – ungeborenes Leben – hast eine Aufgabe da unten. Setze dich dafür ein, dass die Menschen die Natur vor den Kommerz stellen. Dazu ist Bescheidenheit und Einsicht nötig. Ich wünsche dir Glück dabei.“
Kaum hatte der Professor diese Worte gesprochen, veränderte die Wolke ihre Konturen. Sie wurde durchlässiger und ein Sonnenstrahl fand seinen Weg zu Sternchen. Begeistert schwang sie sich ins goldene Licht und rief: „Das werde ich tun. Und in neunzig Jahren treffen wir uns hier oben wieder, Herr Professor, und tauschen uns aus. Auf Wiedersehen!“
„Halt, stopp mal!“, der Alte wurde panisch. „Du kannst mich doch jetzt nicht alleine lassen. Wie und womit soll ich denn weiterreisen?“
„Ich denke, du hast dich ein Leben lang mit Meteorologie beschäftigt?“, rief Sternchen übermütig. „Dann müsstest du ja wissen, welche Elemente im Sonnenlicht aufsteigen. An die musst du dich klammern. Genieße deine Zeit. Davon hast du jetzt unendlich viel. Und gutes Gelingen bei deiner Mission.“
Mit einem Jubelschrei verschwand Sternchens Stimme.
„Wiedersehen“, murmelte der Professor und wandte den Blick nach oben. Dort hatten sich kleine Schäfchenwolken gebildet und schienen ihn zu rufen. Ob es eine Chance gab, hier Leute wie Fahrenheit oder Celsius zu treffen? Wissen oder Glauben, fragte er sich. Hier würde er beides brauchen.
Geschichten schreiben ist wie zaubern!
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RE: ON THE ROAD - Sternchen und der Professor
in Archiv 30.04.2023 16:50von Bree • Federlibelle | 4.649 Beiträge | 19121 Punkte
Liebe @Anka
was für eine süße Geschichte! Ein verstorbener alter Mann und ein noch ungeborenes Leben zusammen auf - sorry! in einer Wolke.
Eine sehr ungewöhnliche Konstellation. Beide Charaktere hast du sehr lebendig dargestellt, ich konnte sie vor mir sehen. Und ganz nebenbei hast du auch noch das Thema Klimawandel untergebracht.
Das Einzige, was ich bemängeln könnte, ist der Perspektivwechsel am Schluss. Den hättest du umgehen können, indem du erst den Professor und dann Sternchen auf die Reise gebracht hättest. Ob er Fahrenheit & Co. dort oben trifft, hätte er sich auch laut fragen können (denn die Idee ist reizvoll). Aber wie gesagt, ansonsten eine tolle Story! Hat mir sehr gefallen!
LG
Bree
Der Kriminalschriftsteller ist eine Spinne, die die Fliege bereits hat, bevor sie das Netz um sie herum webt.
(Sir Arthur Conan Doyle)
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Alles über meine Bücher & mich findet ihr auf meiner Website: www.brittabendixen.de
RE: ON THE ROAD - Sternchen und der Professor
in Archiv 01.05.2023 09:37von Carlotta Lila • Federlibelle | 2.300 Beiträge | 10275 Punkte
Liebe @Anka,
das ist eine wunderschöne Geschichte, die soviel Themen anreisst, dass man sie öfter lesen sollte! Die Seele vor der Geburt, Wiedergeburt. Die Seele nach dem Tod.
Das große Problem unserer Zeit, der Klimawandel, in witzigen Dialogen. Der Professor und das Sternchen ... eine interessante Kombination: wenn die Wissenschft (Professor) an die richtigen Ziele (Sternchen) glaubt, dann gibt es vielleicht noch Hoffnung.
Sehr inspirierend
Carlotta Lila
https://www.leseflamme.jimdofree.com
Unsere größte Schwäche liegt im Aufgeben. Der sicherste Weg zum Erfolg ist immer, es noch einmal zu versuchen.
Thomas Alva Edison
RE: ON THE ROAD - Sternchen und der Professor
in Archiv 02.05.2023 21:35von Sabrina Meinen • Federlibelle | 586 Beiträge | 1727 Punkte
Schöne Idee. Der Name Sternchen hat mich jedoch etwas irritiert. Denn Mamas, die ihr (ungeborenes) Baby verloren haben, bezeichnen es als "Sternchen". Wahrscheinlich würden viele andere nicht daran denken wie ich, denn ich habe zu Sternchen-Mamas Kontakt und lese in Facebookgruppen vieles mit.
Und meine erste Schwangerschaft ging leider schief, wenn auch in der siebten Woche mit fehlendem Herzschlag. Damit habe ich auch ein Sternchen. Wenn auch ich den Begriff nicht gern benutze, weil es nie lebensfähig war.
Dennoch habe ich den Verlauf der Geschichte gern gelesen. Es ist eine schöne Idee, die sich gut eignet den Umweltschutz mal auf eine andere Art anzusprechen.
Finde den Mut für die Veränderung, die du dir wünscht,
die Kraft, es durchzuziehen
und den Glauben daran, dass sich alles zum Besten wenden wird.
RE: ON THE ROAD - Sternchen und der Professor
in Archiv 02.05.2023 22:49von Anka • Federlibelle | 763 Beiträge | 3377 Punkte
Vielen lieben Dank für eure Kommentare, über die ich mich sehr gefreut habe. Ich habe den Text meinem verstorbenem Vater und meinem katholischen Schwiegersohn gewidment, der an das ewige Leben glaubt.
@Bree, du hast Recht mit dem Perspektivwechsel am Ende. Mir ist das beim Schreiben sogar aufgefallen, doch ich wusste nicht, wie ich den Satz mit Wissen und Glauben sonst unterbringen sollte. Danke für deine Tipps, ich werde das ändern (bei mir im PC - nicht hier :)
@Sabrina Meinen, oh je. Wie schrecklich! Das mit den Sternchen-Kindern wusste ich nicht. Da hätte ich bei der Namenswahl wohl besser recherchieren sollen. Danke für die Info, auch das werde ich ändern, sollte ich den Text irgendwann einmal überarbeiten.
@Carlotta Lila, [quote="Carlotta Lila"|p16108]Das große Problem unserer Zeit, der Klimawandel, in witzigen Dialogen. Der Professor und das Sternchen ... eine interessante Kombination: wenn die Wissenschft (Professor) an die richtigen Ziele (Sternchen) glaubt, dann gibt es vielleicht noch Hoffnung.
Das macht mich sehr glücklich!!
Geschichten schreiben ist wie zaubern!
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RE: ON THE ROAD - Sternchen und der Professor
in Archiv 03.05.2023 11:20von Sabrina Meinen • Federlibelle | 586 Beiträge | 1727 Punkte
@Anka: Kinder die nach einem Sternchen geboren werden und lebensfähig sind, werden als Regenbogenkind bezeichnet.
Ich bin hin und her gerissen bei deiner Geschichte, denn der Name "Sternchen" passt, könnte jedoch ein Trigger sein. Aber mit den Triggern ist das sowieso so eine Sache. Denn nach meinem Verlust war jede Schwangere Frau ein Trigger. Selbst nach der Frühgeburt meines ersten Kindes war jede Frau mit rundem Bauch ein Trigger. Im Grunde genommen kann alles zu jeder Zeit ein Trigger werden.
Finde den Mut für die Veränderung, die du dir wünscht,
die Kraft, es durchzuziehen
und den Glauben daran, dass sich alles zum Besten wenden wird.
RE: ON THE ROAD - Sternchen und der Professor
in Archiv 09.05.2023 15:33von moriazwo • Federlibelle | 329 Beiträge | 1232 Punkte
@Anka
Eine ungewöhnliche Geschichte, die ich gern gelesen habe. Eine recht märchenhafte Bearbeitung von ON THE ROAD. Ein Treffen von Charakteren, die unterschiedlicher nicht sein können. Eine Begegnung wie auf einem Bahnhof von Reisenden mit verschiedenen Zielen.
Lebendig dargestellt. Eine sehr nette Geschichte.
Sehe es mir aber bitte nach, wenn ich dein Gedicht nicht kommentiere. Ich kann leider mit Gedichten nichts anfangen. War schon in der Schule so. Vermutlich ein Gendefekt ... Gibt es ein Lyrik-Gen? Wenn ja, fehlt es mir leider komplett ...
Aber sonst:
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Life, as You know it, is just a beta-version. Otherwise You would have received a manual.
RE: ON THE ROAD - Sternchen und der Professor
in Archiv 10.05.2023 18:34von Michael Kothe • Fleißbiene / Fleißdrohne | 137 Beiträge | 203 Punkte
Hi, @Anka,
eine ungewöhnliche Road Story tischst Du uns da auf. Hat sie mir gerade deswegen so viel Lesevergnügen bereitet? Zwei unterschiedliche Charaktere treffen aufeinander und tauschen ihre Lebenserfahrung aus - das scheint der Tenor der Erzählungen zu sein, die sich der Aufgabe widmen. Deine Geschichte fällt wegen der Figuren wohltuend aus dem Rahmen. Und lebendig und einfühlsam geschrieben ist sie auch noch!
LG. Michael
Krimis, Stories, Fantasy - in drei Welten unterwegs.
Michael Kothe: Rentner, Autor und Buchverbesserer
https://autor-michael-kothe.jimdofree.com/
RE: ON THE ROAD - Sternchen und der Professor
in Archiv 25.05.2023 16:30von -jek • Federlibelle | 764 Beiträge | 2259 Punkte
@Anka Verblüffende Idee, amüsant und spannend geschrieben. Danke schön. Zum Namen "Sternchen": Wie wäre es mit "Stella"?
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Wenn du Schreibregeln beherrscht, ist das gut. Wenn sie dich beherrschen, ist das schlecht.
RE: ON THE ROAD - Sternchen und der Professor
in Archiv 03.06.2023 19:56von Jana88 • Federlibelle | 573 Beiträge | 1320 Punkte
Das ist mal eine richtige Vorstellung von dem, was da oben vor sich geht.
Toll geschrieben und zwei richtig tolle, gegensätzliche Charaktere sind da auf der Reise.
Na und nach 90 Jahren möchte ich mir doch auch ein bisschen Ruhe erbitten.
:-)
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Am Ende wird alles gut. Wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende *Oscar Wilde
RE: ON THE ROAD - Sternchen und der Professor
in Archiv 06.06.2023 09:44von Doro • Federlibelle | 2.515 Beiträge | 9878 Punkte
Was für eine wunderschöne Geschichte, liebe @Anka .
Mich hat der Name "Sternchen" nicht gestört, im Gegenteil, ich finde ihn sehr schön. Ich hatte, wie so viele, auch schon einmal eine Fehlgeburt, Ende der 12. Woche, (genau genommen ist es zweimal schief gegangen), aber Fehl- oder Totgeburten bezeichnet man als Sternenkinder, nicht als Sternchen.
Und, es ist wie @Sabrina Meinen geschrieben hat, wenn man ein Kind verloren hat, stören einen schon Schwangere. Als ich beim ersten Mal im Krankenhaus lag, hatte ich erstens - aus Platzmangel - ein Zimmer auf der Wöchnerinnenstation bekommen. Zwar lagen bei mir im Zimmer keine frisch gebackenen Mamas, aber man hört natürlich dauernd Babygeschrei. Außerdem lag ein Zimmer weiter eine junge Frau, die abgetrieben hatte. Obwohl ich nichts von ihr gewusst habe, habe ich sie gehasst. Und als meine Schwester ihr zweites Baby bekommen hat, konnte ich mich gar nicht richtig mit ihr freuen, weil mir der Anblick so wehgetan hat und nur denken konnte, dass eigentlich ich dort liegen müsste. Ich hatte deshalb ein total schlechtes Gewissen, konnte es aber nicht ändern.
Obwohl mich Perspektivwechsel normalerweise stören, ist er mir hier beim Lesen nicht aufgefallen. Erst als ich Brees Kommentar gelesen habe.
LG
Doro
Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden. (Mark Twain)
RE: ON THE ROAD - Sternchen und der Professor
in Archiv 06.06.2023 19:14von Sabrina Meinen • Federlibelle | 586 Beiträge | 1727 Punkte
@Doro: ach man, doof, dass du das so erleben musstest.
Es ist ein sensibles Thema, auch wenn mir der Name sehr gefällt, wollte ich den Hinweis geben. Denn es gibt immer Kritiker, die das als Aufhänger nutzen und sie würden diese schöne Geschichte unnötig zerreißen. Ich finde dass hat diese Geschichte nicht verdient.
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