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SGZ Nr. 44 - Das Gedicht von dem Beagle und dem Igel
in Die Geschichten der Woche 04.11.2021 16:27von Bree • Federlibelle | 4.477 Beiträge | 18172 Punkte
Das Gedicht von dem Beagle und dem Igel
Ein Beagle und ein Igel
die schau’n in einen Spiegel.
„Was sind das da für Klappen?
Seh’n aus wie braune Lappen.“
Die Frage stellt der Igel
dem schwanzwedelnden Beagle.
Der schlackert mit den Hörorganen
als wedele er mit zwei Fahnen.
„Das sind doch Ohren, Dummerjahn“,
geht er den kleinen Igel an.
„Besonders schöne, will ich meinen.
Und deutlich besser als die deinen.“
Der Igel rümpft die spitze Nase.
„Hast du wieder ‘ne Angeb-Phase?
Bilde dir man bloß nix ein.
Ein blöder Hund will ich nicht sein.“
„Wieso denn das? Ich bin doch klasse.
Ganz besonders meine Rasse.
Bin bunt und hübsch und populär,
mich zu lieben fällt nicht schwer.
Du dagegen – schau dich an!
An dich traut man sich gar nicht ran.
Spitze Stacheln, kurze Beine,
damit bleibt man halt alleine.“
„Das stimmt, ich bin nix für ein Kind,
und obendrein auch noch fast blind“,
räumt der kleine Igel ein.
„Doch ich bin ganz gern allein.
Und meine Stacheln schützen mich,
drum mach sie bloß nicht lächerlich.
Zum Lachen ist mehr dein Benehmen.
Dafür würd ich mich schön schämen.
Tust alles, was man zu dir sagt,
rennst mit den Menschen gar zur Jagd.“
„Doch nur, weil wir vom Wolf abstammen.
Du rollst bei Angst dich klein zusammen
und klaust den Menschen den Salat.
Ist das denn eine Heldentat?“
So kontert keck der kleine Beagle
und bewundert sich im Spiegel.
Auch der Igel schaut hinein.
Vielleicht wär’s schön, ein Hund zu sein.
Gestreichelt werden und laut bellen,
statt nur die Stacheln aufzustellen.
„Was blöde ist, dass ist die Leine.
Wenn du versteh’n kannst, was ich meine“,
räumt der Beagle zögernd ein.
„Und dich sperrt niemals jemand ein.
So manches Mal“, gibt er nun zu,
„Wär ich gern so frei wie du.“
Da stehen stumm ein Hund, ein Igel
und schauen lächelnd in den Spiegel.
ENDE
Der Kriminalschriftsteller ist eine Spinne, die die Fliege bereits hat, bevor sie das Netz um sie herum webt.
(Sir Arthur Conan Doyle)
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RE: SGZ Nr. 44 - Das Gedicht von dem Beagle und dem Igel
in Die Geschichten der Woche 04.11.2021 21:03von Herbert Glaser • Federlibelle | 664 Beiträge | 1233 Punkte
RE: SGZ Nr. 44 - Das Gedicht von dem Beagle und dem Igel
in Die Geschichten der Woche 04.11.2021 22:39von Carlotta Lila • Federlibelle | 2.245 Beiträge | 9969 Punkte
Sehr nettes Gedicht, liebe @Bree, woher kam dir die Idee?
https://www.leseflamme.jimdofree.com
Unsere größte Schwäche liegt im Aufgeben. Der sicherste Weg zum Erfolg ist immer, es noch einmal zu versuchen.
Thomas Alva Edison
RE: SGZ Nr. 44 - Das Gedicht von dem Beagle und dem Igel
in Die Geschichten der Woche 05.11.2021 08:32von Bree • Federlibelle | 4.477 Beiträge | 18172 Punkte
Guten Morgen, @Carlotta Lila und @Herbert Glaser
danke fürs Lesen und Kommentieren.
Wie ich auf die Idee gekommen bin? Ich dachte an das Wort der Woche und hatte plötzlich die ersten beiden Zeilen des Gedichts im Kopf plus die Lust, mal wieder zu reimen.
So kam dann eins zum anderen.
LG
Bree
Der Kriminalschriftsteller ist eine Spinne, die die Fliege bereits hat, bevor sie das Netz um sie herum webt.
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RE: SGZ Nr. 44 - Das Gedicht von dem Beagle und dem Igel
in Die Geschichten der Woche 06.11.2021 15:45von -jek • Federlibelle | 734 Beiträge | 2198 Punkte
Sehr menschlich, darauf Brief und Siegel, geht´s zu in dem Gedicht vom (B)igel. Hut ab, wer solche Fabel schafft, der / die dichtet wirklich fabelhaft!
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Wenn du Schreibregeln beherrscht, ist das gut. Wenn sie dich beherrschen, ist das schlecht.