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SGZ 11/ zwischen unseren Fingern
in Die Geschichten der Woche 15.03.2022 15:12von Mary Poppins (gelöscht)
Zwischen unseren Fingern
Es gibt sie, die Momente, die wir unbedingt festhalten wollen,
sie aufsaugen mit allen Poren,
uns ganz fest einprägen, damit wir sie nie wieder vergessen,
damit wir das Gefühl welches wir in diesem Moment spüren,
für immer speichern und es immer wieder abrufen können,
es in jeder Faser fühlen und in uns behalten.
Das sind sie, die Momente, die das Leben ausmachen.
Sie machen alle anderen Momente, die wir lieber vergessen wollen,
weniger mächtig.
Doch die Zeit rinnt uns zwischen den Fingern hindurch,
wir wollen nicht selten zu sehr festhalten.
Oft geht es aber mehr ums Loslassen und das schlichte Sein im Moment.
Loslassen muss nicht gleich fallen lassen bedeuten,
es bedeutet, den Griff zu lockern,
die Verbissenheit zu entschärfen.
Dann können sie sich entfalten, die Momente,
die das Leben ausmachen.
Eine Handvoll Erinnerungen, in denen wir uns lebendig fühlen,
festgehalten in unserer geballten Faust.
Wenn wir uns die Erinnerungen in Form von Sägemehl
vorstellen, in der Hand gehäuft,
so rinnt uns das so fein gemahlene Mehl durch die Finger.
Doch, lassen wir locker, die Handfläche nach oben,
so sehen wir, muss loslassen, nicht fallenlassen bedeuten.
Unsere Erinnerungen dürfen sich entfalten und da sind sie wieder,
die Momente, die wir unbedingt festhalten wollen,
weil sie das Leben ausmachen.
RE: SGZ 11/ zwischen unseren Fingern
in Die Geschichten der Woche 15.03.2022 22:17von Herbert Glaser • Federlibelle | 666 Beiträge | 1237 Punkte
RE: SGZ 11/ zwischen unseren Fingern
in Die Geschichten der Woche 16.03.2022 12:14von Doro • Federlibelle | 2.515 Beiträge | 9878 Punkte
Liebe @Mary Poppins ,
Zitat von Mary Poppins im Beitrag #1So habe ich das noch nie betrachtet, aber ich finde, du hast recht. Kommt tatsächlich nur drauf an, wie man die Hand hält.
so sehen wir, muss loslassen, nicht fallenlassen bedeuten.
Danke für diesen neuen Gedanken.
LG
Doro
Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden. (Mark Twain)
RE: SGZ 11/ zwischen unseren Fingern
in Die Geschichten der Woche 16.03.2022 13:46von Mary Poppins (gelöscht)
RE: SGZ 11/ zwischen unseren Fingern
in Die Geschichten der Woche 16.03.2022 14:44von Yggdrasil • Federlibelle | 1.325 Beiträge | 3380 Punkte
@Mary Poppins Das ist wahr, etwas oder jemanden loszulassen, muss nicht negativ sein. Manchmal ist es auch notwendig.
RE: SGZ 11/ zwischen unseren Fingern
in Die Geschichten der Woche 16.03.2022 14:59von Mary Poppins (gelöscht)
RE: SGZ 11/ zwischen unseren Fingern
in Die Geschichten der Woche 16.03.2022 21:48von Jasemine (gelöscht)
@ Mary Poppins .. ich habe deinen Text mehrmals gelesen. Da gibt es eigentlich nichts was man dazu sagen kann, ich möchte es fast so stehen lassen. Erkenntnisse fallen nicht vom Himmel, sie kommen aus "Jede Menge" Leben. Sie kommen vom "hin fühlen" und zulassen und auch vom "ernst nehmen", was einem geschieht. Ein denkender Mensch ...
RE: SGZ 11/ zwischen unseren Fingern
in Die Geschichten der Woche 19.03.2022 18:33von Gini • Federlibelle | 1.838 Beiträge | 3794 Punkte
@Mary Poppins sehr schöne Gedanken. Auch dieser Satz:
Zitat von Mary Poppins im Beitrag #1
so sehen wir, muss loslassen, nicht fallenlassen bedeuten.
Ich proseziere das mal darauf, wenn die Kinder das Haus verlassen. Man muss sie loslassen,
aber trotzdem immer für sie dasein.
Gedanken sind nicht stets parat,/ Man schreibt auch, wenn man keine hat.
Wilhelm Busch (1832-1908)
RE: SGZ 11/ zwischen unseren Fingern
in Die Geschichten der Woche 26.03.2022 09:34von Carlotta Lila • Federlibelle | 2.300 Beiträge | 10275 Punkte
Liebe @Mary Poppins! Ich finde deinen Text voll schön. Du hast so ein Grundgefühl, dass ich auch immer in mir spüre wunderbar in Worte und Bilder gefasst!
Zwischen unseren Fingern
Es gibt sie, die Momente, die wir unbedingt festhalten wollen,
sie aufsaugen mit allen Poren,
uns ganz fest einprägen, damit wir sie nie wieder vergessen,
damit wir das Gefühl welches wir in diesem Moment spüren,
für immer speichern und es immer wieder abrufen können,
es in jeder Faser fühlen und in uns behalten. -> Deshalb schreibe ich z.B. auch Tagebuch und zeichne, habe ich überlegt. Es geht darum erlebte Momente festzuhalten. Auch die Fotos dienen letztendlich dazu - und: meistens hebt man ja nur die schönen auf!
Das sind sie, die Momente, die das Leben ausmachen.
Sie machen alle anderen Momente, die wir lieber vergessen wollen,
weniger mächtig.
Doch die Zeit rinnt uns zwischen den Fingern hindurch,
wir wollen nicht selten zu sehr festhalten.
Oft geht es aber mehr ums Loslassen und das schlichte Sein im Moment.
Loslassen muss nicht gleich fallen lassen bedeuten,
es bedeutet, den Griff zu lockern,
die Verbissenheit zu entschärfen. -> Ja und ich kenne das total gut, dieses manchmal so Verbissen werden, da steckt eine Ohnmacht dahinter, dass man gegen die Zeit nichts tun kann. Mir gefällt die Tätigkeit der tibetischen Mönche, wenn sie tagelang ein kompliziertes Mandala aus Sand schaffen und dieses am Ende in einer Zeremonie in den Fluss werfen, also wieder zerstören!
Dann können sie sich entfalten, die Momente,
die das Leben ausmachen. -> und wenn man Verbissenheit und Kontrolle loslässt kann alles ganz einfach und leicht werden. Man gibt sich einfach hin...
Eine Handvoll Erinnerungen, in denen wir uns lebendig fühlen,
festgehalten in unserer geballten Faust.
Wenn wir uns die Erinnerungen in Form von Sägemehl
vorstellen, in der Hand gehäuft,
so rinnt uns das so fein gemahlene Mehl durch die Finger. -> Wie toll passt hier der Vergleich von Sägemehl!
Doch, lassen wir locker, die Handfläche nach oben,
so sehen wir, muss loslassen, nicht fallenlassen bedeuten.
Unsere Erinnerungen dürfen sich entfalten und da sind sie wieder,
die Momente, die wir unbedingt festhalten wollen,
weil sie das Leben ausmachen. -> und manchmal tauchen Bilder und Erinnerungen ganz plötzlich ohne unser Zutun auf. Ein Geruch kann sie hervorrufen oder auch eine Person, die jemanden ähnlich sieht, ein Ereignis, das wieder etwas wachruft, etc. ...
Ich danke dir sehr für diesen Text!
Liebe Grüße
Carlotta Lila
https://www.leseflamme.jimdofree.com
Unsere größte Schwäche liegt im Aufgeben. Der sicherste Weg zum Erfolg ist immer, es noch einmal zu versuchen.
Thomas Alva Edison
RE: SGZ 11/ zwischen unseren Fingern
in Die Geschichten der Woche 26.03.2022 10:31von Mary Poppins (gelöscht)
@Carlotta Lila
Ich kann dir in allem nur zustimmen. Vielen vielen Dank für deine Worte. Ich freue mich so darüber. Ich weiß gar nicht was ich sagen soll.
Ich bin ja absoluter Laie und hab null Ahnung, umso mehr freue ich mich über so gutes Feedback hier von Menschen, die wissen wovon sie sprechen.
Ich hätte nie gedacht, dass meine Texte gelesen werden, geschweige denn Anklang finden.
Danke ❣️
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