#1

SGZ 52: Das Thema

in SGZ - Die Themen 29.12.2024 08:05
von Doro • Federlibelle | 2.588 Beiträge | 10261 Punkte

Guten Morgen,

hier kommt schon das letzte SGZ-Wort für dieses Jahr:

Heim

So, ich muss jetzt für meine Tochter und mich Essen vorkochen. Wir fahren in einer Stunde zu meiner Schwiegermutter nach Baden Württemberg. Meine Schwägerin bzw mein Schwager kocht, aber nur für Fleischesser. Finde ich zwar blöd, aber gut, lässt sich nicht ändern. Da Tochter und ich inzwischen kein Fleisch mehr essen, muss ich für uns selbst was mitbringen. Mein Schwager macht Krautwickerl. Dazu gibts Kartoffelpüree. Ich mache jetzt dann Paprika/Pilzgeschnetzeltes. Vegetarisch natürlich.
Am einfachsten wäre es gewesen, essen zu gehen, aber auch das wollten sie nicht.
Wenigstens ist das Wetter gut, scheint wieder ein schöner Tag zu werden. Gestern und heute gab es einen sehr schönen Sonnenaufgang.

Ich wünsche euch ein schönes Restjahr.

LG
Doro


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#2

RE: SGZ 52: Das Thema

in SGZ - Die Themen 29.12.2024 08:16
von Ranito • Federlibelle | 201 Beiträge | 565 Punkte

Aber es gibt auch vegetarische Kohlrouladen, hier könnte Deine Schwägerin für Euch eine Alternative anbieten?!
Hier findet sie das Rezept: https://eat.de/rezept/vegetarische-krautwickel/


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#3

RE: SGZ 52: Das Thema

in SGZ - Die Themen 29.12.2024 09:19
von Sturmruhe • Federlibelle | 1.608 Beiträge | 7695 Punkte

Liebe @Doro,

zunächst möchte ich mich bedanken, dass du jeden Sonntag Morgen mit einem neuen Wort aufwartest, um uns allen die Teilnahme am SGZ zu ermöglichen. Auch an @Bree ein dickes Dankeschön dafür, dass du alles am Laufen hält, auch wenn es "im wahren Leben" mal stressig wird!

Zitat
Meine Schwägerin bzw mein Schwager kocht, aber nur für Fleischesser. Finde ich zwar blöd, aber gut, lässt sich nicht ändern. Da Tochter und ich inzwischen kein Fleisch mehr essen, muss ich für uns selbst was mitbringen. Mein Schwager macht Krautwickerl. Dazu gibts Kartoffelpüree. Ich mache jetzt dann Paprika/Pilzgeschnetzeltes. Vegetarisch natürlich.


Wie doof! Dabei ist es doch gerade bei Krautwickeln so einfach, eine vegane oder vegetarische Variante zuzubereiten. Wie ich gelesen habe, gibt es mittlerweile in Deutschland ziemlich gutes und auch schmackhaftes fleischloses Gehacktes. Aber ich erinnere mich noch an die Besuche bei meinen Eltern, meine Mutter fragte immer, was kann ich denn kochen, du isst ja nichts Richtiges. Im Grunde hatte sie aber nur Angst, etwas Neues auszuprobieren, das hatte sie ihr Leben lang, deshalb gab es immer nur eine ganz bestimmte Auswahl an Gerichten, die sie kochte, und auch sehr gut kochte. Doch sobald ich mal eine andere Würzung vorschlug, wurde das sofort abgeschmettert. Sie hatte echt Angst, dass es den anderen nicht schmecken würde und sie dann nicht die Anerkennung für ein gelungenes Essen bekommen würde. Was ihr sehr, sehr wichtig war. Um ihr keine schlaflosen Nächte zu bereiten, schlug ich immer vor, für mich Fisch zu machen. Den esse ich ab und zu, schon um mein Vitamin B12 auf einem gesunden Level zu halten, und ab und zu mal Fisch tut mir nicht weh. Vielleicht ist es ja auch bei deinen Verwandten so, dass sie es lieber gar nicht versuchen, weil sie Angst haben, es würde euch nicht schmecken.

Zitat
Wenigstens ist das Wetter gut, scheint wieder ein schöner Tag zu werden.


Bei uns war es über Weihnachten sonnig, aber die langfristige Wettervorhersage warnte davor, dass die Regenzeit noch nicht vorbei sei und wir uns zum Wochenende wappnen sollten. So war es auch, sie hat sich vorgestern mit Dauerregen und Gewitter zurückgemeldet. Auch heute Morgen gab es einen fetten Guss, allerdings ist es seit dem späten Vormittag trocken. Das will aber nichts heißen, es kann jederzeit wieder losgehen. Meine Katzenfamilie hat beschlossen, sich wie gestern zu einem Ganztagsschläfchen zurückzuziehen, wobei meine kleine schwarze Amy mit dem weißen Gesichtsdreieck möglichst dicht an mich herankuschelt, auf dem Rücken liegend, Beine in der Luft. Meiner Putzfee und ihrer Tochter habe ich für heute freigegeben, ich wollte nicht, dass sie auf dem Motorrad in einen Regenguss hineingeraten und möglicherweise einen Unfall haben. Das kann hier schnell gehen, jetzt, wo so viele Weihnachts-Touristen ohne Motorradführerschein und Erfahrung. aber mit Alkohol im Blut auf den Straßenj unterwegs sind. Da werfe ich doch lieber meinen Mopping-Robot an, dann sind zumindest die Böden sauber. Das Geschirr geht in die Spülmaschine und aufräumen kann ich selber. Das Gründliche können die beiden nächsten Sonntag erledigen.

Bei mir gab es heute dem kühlen Wetter entsprechend Linsensuppe. Schön deftig. Wir haben 23 Grad C, für euch sicher warm, aber für uns hier fühlt sich das kühl an, es ist Socken-, Pullover- und Wolldecken-Wetter, vor allem, wenn es regnet. Wenn der Körper an Temperaturen um 32 Grad und mehr gewöhnt ist, sind 10 Grad weniger ein Schock! Ich schlafe sogar momentan unter und nicht auf meiner Bettdecke und der große Deckenfan muss nicht unbedingt laufen. Das wird sich aber bald wieder ändern.


Ich wünsche dir und euch allen einen schönen Übergang ins neue Jahr und euch eine gute Fahrt. Fahrt vorsichtig!

Liebe Grüße
Marion


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#4

RE: SGZ 52: Das Thema

in SGZ - Die Themen 29.12.2024 15:45
von johanna • Federlibelle | 144 Beiträge | 683 Punkte

Liebe Mama lieber Manfred

wie ich Dir, Mama gestern am Telefon erzählt habe, geht Erwin‘s Mutter nun in ein Seniorenheim. Alleine in ihrer Wohnung kommt sie nicht mehr zurecht.
Wir hatten uns vorher (nach ihren massiven Beschwerden mit den Beinen) einige Unterbringungsmöglichkeiten angesehen. Im Laufe dieser Woche brachte das DRK Erwin´s Mutter (mit Tragestuhl und Rollstuhl) in dieses Seniorenheim zur Begutachtung, denn vor allen Dingen sollte sie ja selbst mit dem Zimmer, der Umgebung zufrieden sein.


Es können einige private Möbelstücke, Stehlampe,, Fernseher usw. mitgebracht werden. Das Bett und Nachttisch sowie Einbauschränke für Wäsche und Kleider gehören zum Inventar. Außerdem hat das Zimmer einen wunderschönen Balkon – sehr große Fenster – alles macht einen sehr hellen, freundlichen Eindruck. Die Zimmernachbarin lebt seit 2 Jahren in diesem Haus und ist sehr zufrieden mit Unterbringung, Essen und Betreuung.


Am Montag kommt um 09.00 Uhr erst einmal die Spedition um Couch, Fernseher, Stehlampe und sonstige Kleinigkeiten sowie Wäschekoffer und -/taschen dorthin zu transportieren.


Um 12.Uhr kommt dann das DRK-Fahrzeug um sie in das Haus zu bringen. Ich hoffe nur, dass sie sich wegen der ganzen Packerei und Aussuchen hrer Klamotten die sie mitnehmen will nicht noch mehr aufregt, wie sie es jetzt schon tut. Vor zwei Tagen schleppte sie sich nachts (mit Krücken) durch die Wohnung um mit ihrem Zollstock Möbel auszumessen, dabei hatte ich dies alles schon erledigt.

Ende vom Lied, am nächsten Tag versagten die Beine wieder mal den Dienst. Zum Glück kam ich gerade zur Wohnungstür herein und „durfte“ sie nach längerem hin- und her aufheben. d.h. auf die Beine stellen. Proteste wie “ich bin zu schwer“ ließ ich nicht gelten, denn mit 1.Hilfe-Griffen merkt man das Gewicht kaum und ist auch nicht anstrengend für den Betroffenen.


Deswegen hatte ich mir die Tage vorher schon eine Vorsorgevollmacht über das Internet ausgedruckt. Erwin hatte zwar eine sehr alte Vorsorgevollmacht von seiner Mutter, aber diese hier ist sehr viel ausführlicher und vom Justizministerium herausgegeben. Aus diesem Grund habe ich das beim heutigen Telefonat erwähnt, denn auch wir machen uns Gedanken um Euch!


Übrigens - so eine Vorsorgevollmacht nützt nichts, wenn nicht BEIDE Teilnehmer (Vollmachtgeber und Vollmachtnehmer) unterschrieben haben und sie nützt auch nichts, wenn Du Deine (sehr alte) Vorsorgevollmacht irgendwo bei Deinen Papieren hast. Das Original MUSS beim Vollmachtnehmer/in sein, damit diese/r sie auch vorlegen kann bei Bedarf. Außerdem muss so eine Vollmacht auch beglaubigt werden. Das macht aber auch unter Umständen die Sparkasse bei der man ein Konto hat und dort kostet die Beglaubigung der Unterschrift nichts.


Anbei also 2 Ausdrucke einer Vorsorgevollmacht – Deine persönlichen Angaben habe ich schon mal eingetragen (ich denke, dass dies auch Deine Billigung findet). Falls Du Dich entschließt, diese Vorsorgevollmacht weiter auszufüllen und zu unterschreiben dann verbleibt eine Ausfertigung bei Dir und die zweite Ausfertigung MUSS dann die Person Deines Vertrauens (Vollmachtnehmer) haben.


Außerdem habe ich hier eine vorsorgliche Anmeldung in diesem Seniorenwohnheim für Dich abgegeben. (Eine Kopie dieses Antrages habe ich beigelegt mit den mir bekannten Angaben) Das heißt aber nicht, dass man das in Anspruch nehmen muss. Im übrigen fragt diese Einrichtung jedes Jahr telefonisch nach, ob noch Interesse an einem Platz besteht und es ist ja auch nichts bindendes.
Ich würde Euch doch sehr empfehlen, dass Ihr Euch auch in München verschiedenes anschaut und vorsorglich so eine Anmeldung in einer Euch zusagenden Einrichtung abgebt. Es dient ja nur Eurer Sicherheit und würde uns sehr beruhigen.

Bitte grüße Manfred ganz herzlich von uns – wir wünschen ihm baldige Genesung – alles erdenklich Gute von uns. Von seinem Krankenhausaufenthalt zu erfahren, war für uns erst einmal ein Schreck. Falls irgend etwas sein sollte, Ihr Hilfe braucht, bitte sagt Bescheid.

I
herzliche Grüße


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#5

RE: SGZ 52: Das Thema

in SGZ - Die Themen 29.12.2024 16:52
von Ranito • Federlibelle | 201 Beiträge | 565 Punkte

Der Weg ins Seniorenheim, manchmal ein wichtiger und vielleicht auch sicherer Schritt, wenn es nicht mehr anders geht.
Ob eine Vorsorgevollmacht in diesem Zusammenhang bereits angebracht ist, weiß ich nicht zu beurteilen, früh genug sollte man in jedem Fall an eine Patientenverfügung denken.


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#6

RE: SGZ 52: Das Thema

in SGZ - Die Themen 29.12.2024 18:09
von Zivilfahndung • Federlibelle | 191 Beiträge | 2040 Punkte

Zitat von Ranito
Ob eine Vorsorgevollmacht in diesem Zusammenhang bereits angebracht ist …



Auf alle Fälle … wer soll sonst entscheiden, wenn selber plötzlich nicht mehr entscheiden kann? Geht nicht bloß um Gesundheit, sondern z.B. auch Finanzielles


zuletzt bearbeitet 29.12.2024 18:10 | nach oben springen

#7

RE: SGZ 52: Das Thema

in SGZ - Die Themen 29.12.2024 19:55
von Doro • Federlibelle | 2.588 Beiträge | 10261 Punkte

Liebe @Bree ,

ich denke, der Beitrag von @johanna ist eigentlich eine SGZ-Geschichte Nr 52. Kannst du sie verschieben?

LG
Doro


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#8

RE: SGZ 52: Das Thema

in SGZ - Die Themen 29.12.2024 20:13
von Doro • Federlibelle | 2.588 Beiträge | 10261 Punkte

Liebe @Sturmruhe ,

wir sind wieder gut zu Hause angekommen. War ein anstrengender Tag. Während es bei uns und bei meiner Schwiegermutter sonnig war, war es bei der Hinfahrt ab kurz vor Augsburg bis kurz nach Ulm neblig. Auf der Heimfahrt war es dann die meiste Zeit neblig, mal mehr, mal weniger.

Meine Schwiegermutter ist ohnehin eine anstrengende Person, aber je älter sie wird, desto schlimmer wird es. Dazu kommt, dass sie nun ihr Gebiss nicht mehr trägt und - da sie ziemlich stark schwäbelt - nur schwer zu verstehen ist. Meine Schwägerin versteht sie, aber das kennt man ja von Müttern und ihren Kleinkindern. Mamas verstehen das Kauderwelsch ihrer Kids.

Wir hätten auch gerne den Bruder meines Mannes, samt Sohn (meine andere Schwägerin war entschuldigt, da sie Karten für eine Balletaufführung hatte) und die Familie der Schwester meines Mannes gesehen. Aber jeder ist froh, wenn er meine Schwiegermutter nicht besuchen muss und so hat sich keiner - außer meiner Schwägerin (die Schwester meines Mannes) blicken lassen.

Ich hatte übrigens umsonst vorgekocht, denn es gab nun doch eine vegetarische Alternative. Als ich fragte, warum sie mir nicht eine Nachricht geschrieben hat, dann wäre ich nicht extra früh aufgestanden und hätte gekocht, meinte sie, sie wäre auch extra früh aufgestanden. Sie hat nämlich nicht mitgegessen, weil sie mittags nichts essen. Meine Schwiegermutter hat auch nichts gegessen, weil sie kurz bevor wir gekommen sind, etwas gegessen hatte. Um 12 Uhr sollte es Essen geben und wir waren super pünktlich da. Eine Viertelstunde vorher. Mich hat das schon immer gestört, dass sie nicht mit dem Essen warten. Meinen Mann stört das nicht, er ist es gewöhnt. Bei meinen Eltern war das anders, wenn da Besuch da war, hat man zusammen gegesen. Als noch alle daheim gewohnt haben, habe ich geschaut, dass möglichst viele zum Essen da sind, und mich bemüht, dass wenigstens eine Mahlzeit am Tag gemeinsam eingenommen wird.

Mittags haben wir (Mann, Tochter und ich) einen Spaziergang gemacht. Der war zumindest entspannend. Meine Schwiegermutter verlässt das Haus nicht mehr, da sie nur mit Rollator bzw Wellator raus könnte und das will sie nicht. Niemand soll sie so sehen. Lieber verzichtet sie auf alles und heult rum, dass sie nichts mitkriegt.
Ich hoffe, ich werde niemals so, wenn ich so alt bin.

LG
Doro

PS.: Das vorgekochte Essen hat unsere Jüngste mitgenommen. Muss sie morgen nicht selbst kochen.


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#9

RE: SGZ 52: Das Thema

in SGZ - Die Themen 30.12.2024 07:49
von Sturmruhe • Federlibelle | 1.608 Beiträge | 7695 Punkte

Oh mei, liebe @Doro, das klingt ganz nach einem "Familienopfer"! Hingehen, es gut hinter sich bringen und schnell wieder weg!

Menschen, die sich selber und andere so sehr einschränken, tun mir wirklich leid! Die schränken ja nicht nur andere äußerlich und emotional total ein, sondern auch sich selber. Ich denke, sie müssen innerlich todunglücklich sein und haben vermutlich Angst, die Kontrolle zu verlieren, wenn sie einen Schritt nach rechts oder nach links machen - wie beispielsweise mit dem Essen zu warten oder vielleicht doch gemeinsam mit ihren Gästen zu essen, auch wenn sie sonst mittags nichts essen.

Ich frage mich allerdings im Falle deiner Schwiegermutter, wieso sie euch überhaupt zum Essen einlädt, wenn ihr am Ende alleine am Tisch sitzt! Das hätter ihr auch zu Hause haben können, und stressfrei! Auch die Geschichte mit der vegetarischen Variante, die erst nicht, dann unangemeldet doch möglich ist, aber nicht, ohne euch ein schlechtes Gewissen zu machen - sie musste dafür früh aufstehen, also war es in ihren Augen nicht mehr als recht und billig, wenn auch du dich opfern musstest.

Herrgott, solche Verhaltensweisen machen mich so wütend! Sie erinnern mich daran, wie verquer meine Mutter gedacht hat. Sie war ähnlich gestrickt, hat auch solche Sachen geäußert und fand das völlig normal. Ehrlich gesagt war ich sehr froh, dass ich in Hamburg wohnte und niemand von mir erwartete, dass ich einfach mal so vorbeischaute. Wir hatten aber sowieso nie ein enges Verhältnis zueinander, wir waren einfach zu verschieden.

Für meinen Vater war es in den Jahren vor seinem Tod manchmal ziemlich anstrengend. Auch sie lief vorwiegend ohne ihr Gebiss herum, musste immer im Mittelpunkt stehen und hat ständig gejammert. Nach seinem Tod beschloss sie, dass sie nicht mehr laufen konnte. Sie setzte sich in einen Rollstuhl und stand nur noch auf, wenn niemand da war. Es durfte sie auch niemand mehr besuchen, damit wir sie nicht im Rollstuhl sehen. Ihrem Arzt und dem Pastor erzählte sie aber, dass niemand mehr zu Besuch kam! Die fanden das natürlich ungeheuerlich, solche lieblosen Kinder! Nur ihre Schwiegertochter durfte noch kommen, aber die wohnte im Nachbarhaus und war darüber hinaus auch sehr unterwürfig. Außerdem brauchte meine Mutter natürlich jemanden, der ihr bei den Dingen half, die sie nicht mehr tun konnte und ihr dabei nicht widersprach.

Wie gut, dass ihr nur einen Tag dort verbringen musstet. Nun ist erstmal wieder Ruhe!

Und die Gewinnerin ist deine Tochter, die konnte sich über ein fertig gekochtest Mittagessen freuen!

Liebe Grüße
Marion


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#10

RE: SGZ 52: Das Thema

in SGZ - Die Themen 30.12.2024 09:31
von Poetrymaus • Federlibelle | 130 Beiträge | 756 Punkte

@Doro und @Sturmruhe

bei beiden Schwiegermüttern oder Müttern würde man es nicht aushalten, keine Ahnung, wie sich jemand in seiner Haut wohl fühlen kann wenn man sich wie die Sonne aufführt.

Nicht gemeinsam essen, wenn doch zum Essen eingeladen wird, da würde ich mich vorgeführt fühlen, irgendwie beobachtet, auf alle Fälle sehr unwohl. Eine absolute Unart, die nur vorkommen könnte, wenn der Besuch viel viel zu spät kommen würde und das Essen sonst matschig wäre oder ähnliches.

Danke für diese Einblicke und ein schönes Restjahr für euch.

Liebe Grüße
Claudia


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#11

RE: SGZ 52: Das Thema

in SGZ - Die Themen 30.12.2024 10:56
von Ranito • Federlibelle | 201 Beiträge | 565 Punkte

@Doro
Wenn Besuche der Verwandtschaft zum Jahresende derart unzufriedenstellend ablaufen, ist dies für alle Beteiligten sehr traurig.
Immer öfters höre oder lese ich davon und manchmal kommt es mir so vor, als seien diese Besuche offenbar Pflicht. Dies ist sicherlich nicht gut!
Vielleicht kann man die alte Dame, die es mit dem Kochen der vegetarischen Variante sicher gut meinte, zum Frühjahr hin zu einem Spaziergang mit anschließendem Kaffeetrinken überreden?
Wir haben zu Weihnachten die Verwandtschaft im Münsterland besucht. Alles lief sehr harmonisch ab, auch wenn uns die Speisen in den vergangenen Jahren ein wenig besser geschmeckt haben.


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zuletzt bearbeitet 30.12.2024 10:59 | nach oben springen

#12

RE: SGZ 52: Das Thema

in SGZ - Die Themen 30.12.2024 13:53
von johanna • Federlibelle | 144 Beiträge | 683 Punkte

Nein, also solche Pflichtbesuche würde ich bestimmt nicht mehr machen. Entweder man isst zusammen oder man kann es auch sein lassen. Man hat immer wie Wahl.
Bei uns war es immer üblich dass man wenigstens eine gemeinsame Mahlzeit zusammen hatte - auch als die Kinder noch klein waren. Da wurde dann alles besprochen, auch die Termine vom nächsten Tag. Und wenn Besuch anwesend war dann gab es wirklich nichts anderes als zusammen das Essen zu geniessen.
Ich wünsche Euch dass das nächste gemeinsame Essen harmonischer abläuft.


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#13

RE: SGZ 52: Das Thema

in SGZ - Die Themen 03.01.2025 19:44
von Doro • Federlibelle | 2.588 Beiträge | 10261 Punkte

Zitat von Sturmruhe im Beitrag #9
das klingt ganz nach einem "Familienopfer"!
@Sturmruhe , das ist es inzwischen tatsächlich. Man muss sehr aufpassen, was man sagt. Seit mein Schwiegervater gestorben ist (2019), hat sie sich total verändert. Einfach war sie noch nie - gut, bin ich wahrscheinlich auch nicht - aber, ich bin ganz gern hingefahren. Vor allem, als mein Schwiegervater noch gelebt hat, haben sie meistens gestritten (vor allem am Schluss, als er dement war und sie das einfach nicht einsehen wollte und ihm vorgeworfen hat, dass er sie nur ärgern wollte. Dabei wusste er viel einfach nicht mehr.)


Zitat von johanna im Beitrag #12
Bei uns war es immer üblich dass man wenigstens eine gemeinsame Mahlzeit zusammen hatte -
@johanna , bei uns auch. Auch heute noch bemühe ich mich, dass die, die da sind, zusammen Mittagessen. Bei meinen Eltern war das auch anders. Aber wie schon gesagt, selbst als unser Kinder klein waren, haben wir z.B. nie zusammengefrühstückt, weil sie halt um 7 Uhr frühstücken und da unsere Kinder noch geschlafen haben. Selbst, wenn wir die Kinder geweckt haben, haben sie ausgerechnet an dem Tag noch früher gefrühstückt. Hat mich schon immer gestört, aber in der Familie meines Mannes war das wohl so üblich. Auch ist oft beim Mittagessen der Fernseher gelaufen und dann durfte man sich nicht unterhalten, weil man ja sonst nichts verstanden hat. (Dabei wren das meist eh nur Sportsendungen.)

Zitat von Ranito im Beitrag #11
Vielleicht kann man die alte Dame, die es mit dem Kochen der vegetarischen Variante sicher gut meinte, zum Frühjahr hin zu einem Spaziergang mit anschließendem Kaffeetrinken überreden?
@Ranito , meine Schwiegermutter kocht nicht mehr, mein Schwager hat gekocht. Und sie geht auch nicht mehr spazieren. Da müsste sie ja den Rollator nehmen und mit dem geht sie nicht raus. Sie macht praktisch nichts mehr. Sie sitzt am Fenster, schaut raus und lästert über die Leute, hin und wieder schaut sie noch fern. Das ist ihr Tagesablauf.

Zitat von Poetrymaus im Beitrag #10
Danke für diese Einblicke und ein schönes Restjahr für euch.
Wünsche ich dir auch, @Poetrymaus .
LG
Doro


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#14

RE: SGZ 52: Das Thema

in SGZ - Die Themen 03.01.2025 21:55
von johanna • Federlibelle | 144 Beiträge | 683 Punkte

Da müsste sie ja den Rollator nehmen und mit dem geht sie nicht raus.
Das erinnert mich an meine verstorbene Schwiegermutter in lauerstellung. Eine R..... Geht nicht mit Stock oder Rollator. Aber diese Hilfsmittel waren alle vorhanden weil sie ihr ja zustehen wuerden.
Im Heim setzte ich sie einfach in den Rollstuhl und fuhr sie in einen anderen Raum in welchem ich fuer sie, uns und die dort arbeitenden kräfte eine schoene kaffeetafel gedeckt hatte. Erst seit dem Tag liess sie dann den Rollstuhl zu..... 😊


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