#1

Q (außer Konkurrenz): Das kleine q macht "Muh"

in Archiv 29.06.2024 19:06
von Perlfee • Federlibelle | 154 Beiträge | 588 Punkte

Hallo zusammen
Hier kommt noch eine Q- Geschichte. Vielleicht gefällt sie euch.





Das kleine q macht „Muh“

„Soooo, wieder was geschafft! Was bin ich heute fleißig, ich muß mich mal direkt selbst loben.“
Qesra streifte die Gartenhandschuhe ab und schob sich durch das Fliegengitter der Terrassentür in die Küche.
„Die Quamoclit Mina lobata sieht wirklich toll aus entlang des Zauns, da habe ich doch gestern einen guten Kauf gemacht! So eine schöne Sternwinde hat auch nicht jeder.“
Qesra sprach gerne mit sich selbst; noch lieber natürlich mit Qumara, ihrer Queensland- Heeler- Hündin, aber die war leider nicht immer da. Gerade jetzt, wo es soviel zu berichten gab, trieb die Hündin sich lieber draußen auf der Schafweide herum. Qesra hatte ein sehr großes Grundstück, auf dem sie einen großen Teil mit einer niedrigen Quadersteinmauer verziert hatte. Gleich dahinter lag die Weide; dort hatten Schafe aller Rassen einen Gnadenhofplatz.
„Eine Tasse Quendeltee ist jetzt mal ...HUCH!“
Fast wäre Qesra über Farbeimer und Quast gestolpert, die noch von gestern mitten im Weg standen. Sie hatte die Wand hinter Qumaras Korb gestrichen, die sah immer so verbraucht aus, weil die Hündin sich so gerne daran schubbelte. Wie auf ein Stichwort ertönte ein lautes Quietschen: auch ein Hütehund liebt Spielzeug, und Qumara besonders ihr Qietsche- Schwein.
„Da bist du ja. Na, du kleiner Quälgeist, hast du Hunger?“
Tee für sich, eine gute Portion gebarftes Futter für ihren Schatz, jetzt konnte es an den Schreibtisch gehen. Qesra wollte unbedingt heute noch an ihrem neuen Kinderbuch weiterschreiben.

Sie fuhr den Laptop hoch und warf dabei einen Blick auf ihre zahlreichen Zettel, die sie an ihre eigentliche Arbeit mahnten. Qesra war Historikerin, lehrte an der Uni und verfaßte Artikel in Fachzeitschriften. Genau da wartete noch der über die Qumran- Rollen und die Quäker in Afrika auf sie. Auch ihr Buch „Aquädukte entlang des Limes“ würde sich nicht von alleine weiterschreiben. Der Ausgleich waren Kinderbücher, und dazu hatte sie heute richtig Lust.
Aber vorher galt es noch eine wichtige Frage zu klären.
„Was kommt eigentlich heute Abend im Fernsehen?“
Qumara sah sie fragend an, ihr war mehr nach Spielen, statt in die quadratische Glotze zu gucken.
Harry Potter – ach, nee, das ist der Teil mit diesem Quidditch – Gedöhn, den mag ich nicht. Ach hier: 16.50 Uhr ab Paddington, perfekt.“
Damit war der Abend gerettet. Hier zählte neben der Qualität des Films auch Quantität: dass Dr. Quimper der Mörder war, wußte Qesra nach ungefähr zwanzigmal anschauen natürlich.
„Morgen gibt’s Quo Vadis, ach schade, den kann ich ja nicht sehen. Wenigstens weiß Ich, wohin ich morgen gehe.“
Mittwochsabends fand nämlich ein ganz besonderer Tanzkurs statt: die Quadrille. Quesra hatte im Urlaub in Dänemark davon gehört, und war überrascht, dass ein solcher Kurs in der Nachbarstadt angeboten wurde.
„Fällt mir grad was ein: da war doch letztens so ein Film mit einem Schauspieler, wie hieß der bloß? Helmut Qualtinger, genau, da wollte ich doch mal googeln. Aber erstmal Musik, da schreibt es sich gleich besser.“
Tempest von Bob Dylan sollte die Arbeit begleiten, allen voran ihr Lieblingslied , Duquesne Whistle. Vielleicht später noch „Quadrophenia“ von Who; hatte sie auch lange nicht mehr gehört.

So, jetzt aber endlich an ihre Geschichte vom kleinen q. Illustrieren wollte sie das Kinderbuch auch, da würden ihr sicher die Kenntnisse aus dem Aquarellmalkurs im letzten Jahr gute Dienste leisten. Schöne Farben hatte sie im Kopf: Pink, Orange, verschiedene Grüntöne und auf jeden Fall viel Aquamarin. Sie rief das Dokument auf; Mist, warum war denn da die Schriftart verstellt? Sie schrieb doch immer in Book Antiqua, nicht in Liberation Serif.

Das kleine q erwachte früh am morgen, es fühlte sich quicklebendig, bereit für den Tag.
Mama, wo bist du?“
Hier, in der Küche, wir haben Besuch.“ rief das große Q ins Kinderzimmer.
X,Y und Z, die großen Buchstabenmütter der Kinder, die es nicht so leicht hatten wie „a“ oder „m“, saßen in der Küche um den gemütlichen Tisch. Q stellte eine Kanne Quittensaft mit Gläsern für die Gäste bereit, dann wollten sie das große Abenteuer ihrer Kinder besprechen: die Queste, mit deren Bestehen quasi die Kindheit ihrer Kleinen enden sollte.
Da bist du ja, die anderen Kinder sind schon im Garten.“
Mit einem „Oh, klasse“ verschwand das kleine q zwischen den Gemüsebeeten.
Die Mütter spekulierten ein bißchen. Fröhliches Gequatsche erfüllte die Küche.
Wo die Kleinen wohl einquartiert werden?“
Sie werden ein Basislager direkt am Fuß des Chaparrastique errichten, das weiß ich vom Betreuer, der ihnen erstmal hilft, sich einzurichten.“
Hoffentlich müssen sie da nicht exerzieren!“ Die Mutter des kleinen x war besorgt.
Nein, aber sie müssen Zikaden zitieren.“
El Salvador ist so weit weg!“
Mir wäre Québec auch lieber gewesen, da war ich schon. Aber da ist es mit Vulkanen schwierig …“

So weit, so gut – doch wie sollte die Queste aussehen? Auf jeden Fall mußte ein Quaesitosaurus überlistet werden, die meisten Kinder liebten Dinosaurier, da sollte also einer dabei sein. Hilfe würde es von Wuschi geben, dem Quetzal, der schon im vorigen Kapitel seinen Auftritt hatte. Menschen sollten auch dabei sein: Quintilian, ein römischer Legionär, und sein Sohn Quintus. Quasimodo, eine hinkende Schildkröte, mußte von den kleinen Helden aus den Tentakeln einer Kompaßqualle gerettet werden.
Qesra hatte sich einen Plan zurechtgelegt; wie die einzelnen Stationen der Queste aussehen würden, mußte jetzt noch nicht feststehen.

Also ich finde, ich habe mir einen Tequila verdient.“
Qesra ging in die Küche. Ach, die leckeren Kumquats in der Obstschale lachten sie an, die Limquats waren auch nicht zu verachten. Sie merkte, dass sie Hunger hatte. Kochen und Tequila trinken paßten zusammen.
Qesras Gedanken wurden vom Läuten des Telefons unterbrochen.
Wer ruft bei uns denn mittags an? Ach je, Chrissie, die Quasselstrippe! Neee, da soll mal lieber die Mailbox ihre Arbeit machen.“
Was sollte es denn heute Schönes geben? Der zweite Tequila war erquickend, er bescherte die Idee für das Mittagessen.
-Quiche mit Queller als Vorspeise
-Quinoaauflauf und gemischter Salat mit Quittensauce
-Quarkbällchen mit Vanilleeis
Das klang lecker! Und nach viel Arbeit ... Qesra legte mal gleich los. Im Kühlschrank fand sich auch noch dieser Quäse aus der Werbung – wunderbar, dann hatte sie beim Schnibbeln und Kochen auch etwas zum Schnagern.

Die Zeit, während der Auflauf im Ofen war, nutzte Qesra für eine schöne Aufgabe, auf die sie sich seit einer Woche freute. Squirrel, ihre Querstreifen- Taggeckodame, hatte vor ein paar Wochen ihren Partner verloren. Heute sollte Quirrel, ihr neuer Mann, aus der Quarantäne zu ihr ziehen.
Danach wollte sie noch schnell die Quasten an den Vorhängen im Eßzimmer abnehmen und in die Waschmaschine geben; dann würde es auch schon Zeit für ihr köstliches Mahl sein.

Ach, ist das lecker!“
Qumara schaute zu ihrem Frauchen: sie konnte wohl nicht mitreden, ihr Napf war schon wieder leer. Die Hündin quengelte ein bißchen, aber Qesra gab nicht nach.
Heute Abend, Süße, du weißt, dass du nicht die Dünnste bist, oder?“
Mit einer großen Tasse Kaffee ging es zurück an die Arbeit. Das Kapitel könnte noch fertig werden. Ein Ende war Qesra schon eingefallen, den Mittelteil könnte sie morgen schreiben, dann käme es mit der Zeit gut hin. Bevor die spätnachmittägliche Quizsendung anfing, gab es ja noch einiges vorzubereiten: Qumaras Kong mußte mit Leberwurst und ihre Quetschmatte mit Frischkäse präpariert werden, denn ein Australian Cattle Dog wollte auch abends beschäftigt sein.

Qesra machte es sich am Schreibtisch bequem und rief das Dokument mit ihrer Geschichte auf; weiter ging´s.

„ …Aufgabe: Mittelteil morgen , Fahrzeuge? Boote? Ideen bei James Bond klauen, Q hat immer so tolle

----Ende des Kapitels:
Mama, Mama, möchtest du auch einen Quint Bier trinken?“
Das kleine q stürmte ins Wohnzimmer, ganz erfüllt von den Erlebnissen des Nachmittags.
Nein, Schatz, ich mag kein Bier. Es heißt aber nicht Quint, sondern Pint, das trinkt man in Pubs in England. Wo hast du das denn aufgeschnappt?“
Bei dem Mann an der Weide, der hat das zu seiner Frau gesagt. Und weißt du was? Auf der Weide war eine gaaaanz große Q“
Und die hat dir gefallen? Es war aber eine Kuh, mit „K“ geschrieben.“
Nein, es war eine große Q, und die hat „Muh“ gemacht. Ich mach´jetzt auch „Muh“.
MUUUUUHHHHHH“

Und so kam es, dass das kleine q „Muh“ machte.



Liebe Grüße von der Perlfee, die heute Abend Tranquilizer braucht, um morgen fit zu sein, all die schönen Geschichten der anderen zu kommentieren


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#2

RE: Q (außer Konkurrenz): Das kleine q macht "Muh"

in Archiv 29.06.2024 21:01
von Carlotta Lila • Federlibelle | 2.335 Beiträge | 10531 Punkte

Liebe @Perlfee, je mehr Qu Geschichten ich lese, desto mehr sehe ich, wie viele Wörter es mit dem Buchstaben gibt - ja klar auch im Französischen und Spanischen. Deine Story fühlt sich noch bisschen nach Patchwork an, aber mit vielen guten Ideen.
Am allerbesten hat mir der Kinderbuchteil gefallen, vielleicht hättest du die ganze Story so anlegen können - da sind die Ideen total witzig und fantasievoll!
❤️ liche Grüße
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#3

RE: Q (außer Konkurrenz): Das kleine q macht "Muh"

in Archiv 30.06.2024 22:04
von Perlfee • Federlibelle | 154 Beiträge | 588 Punkte

Hallo Carlotta Lila
Vielen Dankf für dein Feedback.

Zitat von Carlotta Lila im Beitrag #2
Deine Story fühlt sich noch bisschen nach Patchwork an

Wie meinst du das? Ich hatte das Gefühl, ich beschreibe meinen Alltag, chaotisch, mal hier, mal da. Aber lange nicht so produktiv wie die gute Qesra.


Zitat von Carlotta Lila im Beitrag #2
Am allerbesten hat mir der Kinderbuchteil gefallen, vielleicht hättest du die ganze Story so anlegen können - da sind die Ideen
total witzig und fantasievoll!
Ach, das freut mich! Ich könnte das aber nie weiterschreiben, wüßte überhaupt nicht, wie ich da ein Abenteuer draus machen sollte, wie die irgendwen retten usw.


Liebe Grüße


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#4

RE: Q (außer Konkurrenz): Das kleine q macht "Muh"

in Archiv 01.07.2024 09:20
von Bree • Federlibelle | 5.226 Beiträge | 22336 Punkte

Liebe @Perlfee

ich staune, wie auch @Carlotta Lila wie viele Wörter mit q es gibt - und vor allem, welche originellen Einfälle so eine Aufgabe auslöst!
Deine Prota scheint eine sehr sympathische Person zu sein, mit einem Herz für Tiere und Kinder, kreativ und ein bisschen chaotisch.
Das hat mir gefallen. Ebenso wie die Kinderbuchauszüge.
Obwohl ohne größere Konflikte oder weitere 'menschliche' Personen bin ich der Story gern bis zum Ende gefolgt und fühlte mich, als wäre ich zu Gast bei Qesra.

Danke für diesen Beitrag! Auch wenn er - wie mein Brief-Beitrag - zu lang für das Voting geworden ist. Aber manche Storys brauchen einfach ein bisschen mehr Platz ...

LG
Bree


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#5

RE: Q (außer Konkurrenz): Das kleine q macht "Muh"

in Archiv 01.07.2024 10:11
von Sturmruhe • Federlibelle | 1.982 Beiträge | 9711 Punkte

Hallo @Perlfee ,

wie @Carlotta Lila sehe auch ich deinen Text mehr als eine Sammlung von Fragmenten für eine längere und sicher witzige Geschichte - mit vielen guten und ausbaufähigen Ideen. Gut wäre es, ein paar mehr Q-Verben und Q-Adjektive, dafür weniger Substantive in deinen Text einzubauen, dann klingt er - nach meinem Geschmack - eleganter. Jetzt sind es mir zuviele Substantive mit Q, das fällt auf und stoppt den Lesefluss. Auch mir gefällt am besten der Kinderbuchteil.

Was ich aber richtig gut finde, auch witzig, ist der Schluss mit der Q, die "Muh" macht.

Liebe Grüße
Marion


„Wir sind das, was wir wiederholt tun. Vorzüglichkeit ist daher keine Handlung, sondern eine Gewohnheit.“ [Biene]
Aristoteles

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#6

RE: Q (außer Konkurrenz): Das kleine q macht "Muh"

in Archiv 11.07.2024 14:45
von Perlfee • Federlibelle | 154 Beiträge | 588 Punkte

Hallo @Sturmruhe
Ich habe gerade festgestellt, daß ich dir überhaupt noch nicht geanwortet habe, entschuldige bitte.

Zitat von Sturmruhe im Beitrag #5
Gut wäre es, ein paar mehr Q-Verben und Q-Adjektive, dafür weniger Substantive in deinen Text einzubauen, dann klingt er - nach meinem Geschmack - eleganter.


Ja, fdas habe ich irgendwie auch so empfunden, ich hätte gerne mehr Verben un Adjektive reingebracht, aber irgendwie ist mir da so gar nichts eingefallen. Ein paar paßten dann nicht so; dann habe ich mich wohl mehr auf die Substantive konzentriert.


Zitat von Sturmruhe im Beitrag #5
Auch mir gefällt am besten der Kinderbuchteil.


Das finde ich witzig, denn der sollte ja eigentlich nur den Titel erklären. Ich könnte da nie was schreiben, bin völlig unbegabt darin, die Ideen, die ich erwähnt habe, zu einer spannenden Geschichte für Kinder zu verarbeiten. Aber vielleicht sollte ich sowas mal als meine nächste Herausforderung auf meine Liste setzen?


Zitat von Sturmruhe im Beitrag #5
Was ich aber richtig gut finde, auch witzig, ist der Schluss mit der Q, die "Muh" macht


Das freut mich, danke . Für mich wurde die Geschichte dadurch rund, sowas mag ich immer.


Viele Grüße


Sylvia, Brownie, Pearly und Gimli

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